Salzburg: Kirchliche Initiative strickt "für den Frieden"
Mit Wolle und Stricknadel startet am Freitag (13. Mai) in Salzburg die Aktion "Knitting for Peace" (Stricken für den Frieden) mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Damit zieht sich ein symbolischer "roter Faden der Solidarität" durch die Kirche, hieß es in einer Aussendung der Erzdiözese Salzburg am Donnerstag. Gestrickt wird im Mai im Zeichen des Friedens für die Ukraine. Mit gesegneter Wolle sollen Patchworkdecken für ukrainische Familien entstehen. Zum Mitmachen sind alle eingeladen, denen das Handarbeiten Freude macht. "Wir stecken alle unter einer Decke", betonte Angelika Gassner. Die Referentin für Resilienz und seelische Gesundheit der Erzdiözese Salzburg hatte die Idee zum "Stricken für den Frieden" und bittet um Materialspenden.
Am Muttertag, 8. Mai, werden die Materialien beim Gottesdienst gesegnet. Der Auftakt zu "Knitting for Peace" folgt dann am 13. Mai (14 bis 16.30 Uhr) im Kapuzinerkloster Salzburg. Es gehe darum, beim gemeinsamen Arbeiten am Faden positive Energie zu spüren, "die stärkt und Wunden heilt", erklärte Gassner. Ihr gehe es darum, dass die geflüchteten Menschen aus dem Kriegsgebiet mit den Händen arbeiten, sich fokussieren und ablenken können - und nebenbei Kontakt zu den Leuten rundum aufnehmen. "Wir stehen zusammen und unterstützen einander. Bei der kreativen Arbeit kommen wir miteinander ins Gespräch, tauschen Erfahrungen und unsere Kultur aus."
Mesnerin Alvina Reichenauer aus Großgmain ist eine der ersten Interessentinnen, die sich gemeldet hat. Sie sagt: "Ich stricke für ein Wunder des Friedens für die Ukraine, Russland und ganz Europa. Ich stricke, um die Zerstörung und das Elend zu verhindern. Ich stricke, dass Versöhnung den Hass entwaffnet, dass Frieden den Krieg besiegt, dass Hoffnung Verzweiflung überwindet und dass Pläne des Friedens in Erfüllung gehen."
Das Bild der strickenden Frauen soll ganz bewusst Symbolcharakter haben, erklärte Gassner: "Wenn eine Frau den Wollfaden in die Hand nimmt, fängt sie an, ihr eigenes Lebensschicksal in die Hand zu nehmen und das Leben bunt und gut zu gestalten." Damit eine verletzte Seele sich wieder beruhigen und heilen kann, brauche es solche Initiativen, zeigte sie sich überzeugt: "Wer gestaltet, lässt keine Ohnmacht oder Lähmung zu."
(Infos: www.eds.at/knitting-for-peace)
Quelle: kathpress