Familienverband begrüßt WIFO-Forderung nach Familienbeihilfe-Anpassung
Der Katholische Familienverband unterstützt die Forderung des Chefs des Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO), Gabriel Felbermayr, nach einer regelmäßigen Wertanpassung der Familienbeihilfe. Felbermayr sprach sich am Sonntag in der ORF-"Pressestunde" u.a. dafür aus, Sozialleistungen wie Familienbeihilfe, Mindestsicherung und Pflegegeld zu indexieren und automatisch an die Inflation anzupassen. Das sei auch eine langjährige Forderung der Familienverbände, betonte Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes (KFÖ), in einer Aussendung am Montag.
Der Familienverband begrüße den Vorschlag des WIFO-Chefs ausdrücklich, so Trendl. Die regelmäßige Wertanpassung der Familienbeihilfe sollte eine Normalität darstellen, "die nicht erst von den Familienverbänden eingefordert wird", kritisierte der Familienverbands-Präsident. "Die Kosten für Mieten, Energie, Lebensmittel steigen und die Familienbeihilfe nicht - das kann nicht sein."
Die Familienbeihilfe wurde zuletzt mit Jänner 2018 wertangepasst. Die Inflation von Jänner 2018 bis April 2022 betrage insgesamt 14,1 Prozent: "Das ist ein massiver Wertverlust, den die Familien bisher in Kauf nehmen mussten. Die aktuellen Inflationssteigerungen sollten daher dringend abgegolten werden", forderte Trendl.
Konnte man im Jänner 2004 mit der Familienbeihilfe im Monat noch 46,2 Kilogramm Brot kaufen, seien im Jänner 2019 nur mehr 36 Kilogramm Brot und heuer im Jänner waren es nur noch 34 Kilogramm, rechnete der Präsident des Katholischen Familienverbandes vor. Angesichts der steigenden Preise werde die Kaufkraft im aktuellen Jahr noch weiter sinken.
Insbesondere für Alleinerziehende und Mehrkindfamilien habe die Familienbeihilfe zudem eine armutsvermeidende Wirkung. Die Familienbeihilfe sei aber keine "Sozialunterstützung", hielt Trendl fest. Sie sei vielmehr eine Familienleistung, die der Gesetzgeber für alle Familien vorsehe und diene "als Ausgleich für die vielen Leistungen, die Familien der Gesellschaft gegenüber erbringen", so der Verbandspräsident abschließend. (Info: www.familie.at)
Quelle: kathpress