Tirol: Neuerungen bei Behindertenarbeit und diözesaner Lehrerausbildung
In der Diözese Innsbruck gibt es Neuerungen in der pädagogischen Ausbildung, die auch behinderten Menschen neue Wege eröffnen. Das berichtet die Diözese Innsbruck in einer Aussendung am Donnerstag. Die Liegenschaft der Sozialen Dienste der Kapuziner (slw) in der Elisabethstraße in Innsbruck bleibt demnach in kirchlicher Nutzung. Die Diözese will dort einen neuen Standort für die Kirchlich Pädagogische Hochschule Edith Stein (KPH) errichten. Auf dem Areal sollen zukünftig Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet werden. Im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention wird das slw die Arbeit für behinderte Menschen inklusiv an unterschiedlichen Orten in und um Innsbruck weiterführen.
Im Einklang mit dem Tiroler Teilhabegesetz gestaltet das slw die Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen in kleineren Einheiten. Dies ist am Standort Elisabethstraße nicht möglich. Bereits seit vier Jahren werde deshalb die Dezentralisierung Schritt für Schritt umgesetzt. Lange war unsicher, wie die Nachnutzung in wirtschaftlich und ideell sinnvollerweise gelingen könne.
Die Vorsitzende des KPH-Hochschulrates, Maria Plankensteiner-Spiegel, zeigte sich erfreut über die Ansiedelung der KPH in der Elisabethstraße. Damit sei ein "Mehrwert für alle Beteiligten" geschaffen. Die Studierendenstadt Innsbruck erhalte weiteren Zuwachs am Hochschulsektor und die Arbeit für behinderte Menschen bleibe zudem "langfristig gesichert". Plankensteiner-Spiegel weiter: "Für die Kirche schließlich ergibt sich die Chance, sich in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern zentral gelegen und noch aktiver zu engagieren."
Der Präses des slw, Kapuzinerprovinzial Br. Erich Geir, freute sich, dass die künftige Nutzung der Liegenschaft nun vor der Klärung steht und das Entgelt für die Nutzung durch die Diözese Innsbruck unmittelbar einem sozialen Zweck zugutekomme: der langfristigen und dauerhaften Unterstützung und Begleitung von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf.
Vielfältige pädagogische Ausbildung
Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein bildet Lehrerinnen und Lehrer für alle Schulstufen, insbesondere für die Volksschule aus. Neue Studienzweige adressieren aber auch die Bereiche Sozialpädagogik und Elementarpädagogik, wo es erstmals möglich ist, ein Bachelorstudium zu absolvieren. Die Hochschule erstreckt sich über mehrere Standorte von Salzburg bis Feldkirch und wird von den drei beteiligten Diözesen getragen. Am neuen Standort im Innsbrucker Saggen soll auch Platz für die Fortbildung in der Religionspädagogik, sowie für weitere Einheiten der Diözese geschaffen werden, die sich im Bereich Schule und Bildung engagieren.
Die Umsetzung der Ansiedelung soll in mehreren Schritten erfolgen. Erst in den kommenden zwei Jahren sind alle Folgequartiere für die Einheiten des slw bezugsfertig. Auch die dann folgende Adaptierung der Liegenschaften für die Nutzung als Hochschule nimmt Zeit in Anspruch, sodass der neue Standort der KPH Edith Stein erst in einigen Jahren in Vollbetrieb gehen wird. (Infos: www.kph-es.at)
Begleitung von behinderten Menschen
Die Sozialen Dienste der Kapuziner unterstützen und begleiten in der Elisabethstraße erwachsene behinderte Menschen. In diesem und den kommenden Jahren werden diese Klientinnen und Klienten in inklusive Wohnformen in verschiedenen Stadtteilen übersiedeln. Hintergrund für den Schritt ist das Tiroler Teilhabegesetz (TTHG), das auf dem Leitprinzip von Inklusion fußt: Behinderte Menschen sollen so leben können wie andere Menschen auch, möglichst selbstbestimmt und selbstständig. (Infos: www.slw.at)
Quelle: kathpress