Diözese Innsbruck: Ausstellung über Edith Stein zum 80. Todestag
Edith Stein - heiliggesprochene Philosophin und Mystikerin, Jüdin und christliche Ordensfrau, Frauenrechtlerin und Opfer der Schoah - steht anlässlich ihres 80. Todestages im Mittelpunkt einer Ausstellung vom 10. August bis 11. Dezember im Museum Stift Stams. Die dortige Zisterzienserabtei, die nach der Märtyrerin benannte Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Edith Stein und die Diözese Innsbruck setzen damit eine Anregung des Kunsthistorikers und Bischofs Hermann Glettler um. Kurator Hubert Salden spannt mit zeitgenössischen Arbeiten aus Galerien und Museen quer durch Europa von Antwerpen über Berlin und Barcelona bis Wien einen Bogen weiblicher Mystik des Mittelalters bis in die Gegenwart.
Wie die Diözese Innsbruck auf ihrer Website mitteilt, greifen die künstlerischen Arbeiten laut Salden soziale Aspekte der Gesellschaft heute und deren Echo in der Lebenszeit von Edith Stein ebenso auf wie die "Möglichkeiten des Bildnerischen als Ausdruck des Geistigen in einer pluralistischen bzw. von Diversität geprägten Gesellschaft". Bischof Glettler erklärte mit Blick auf die Exponate von Kunstschaffenden wie des staatenlosen Aktionskünstlers Gustav Metzger oder der beiden Tiroler Thomas Riess und Franz Wassermann: "Gerade die vielen Facetten der Persönlichkeit von Edith Stein laden dazu ein, sich auf neue, ungewohnte Perspektiven einzulassen."
Dass die Kirche der dringenden Aufgabe der Neuevangelisierung gerade auch in einem ernsthaften Dialog mit zeitgenössischer Kunst nachgehen kann, davon sind der Stamser Abt German Erd und Bischof Glettler gleichermaßen überzeugt: "Als Kirche dürfen wir uns nicht aus der Gegenwart verabschieden und nur noch rückwärtsgewandt das überkommene Erbe betrachten", zitiert die Diözesanwebsite. Zeitgenössische Kunst sei Inspiration und Auftrag, mit dem kritischen Blick der Gegenwart eine authentische Vermittlung des christlichen Glaubens zu versuchen. Kunst und Glaube stünden für eine "uralte, nicht immer konfliktfreie, aber definitiv inspirierende Geschwisterlichkeit".
Ein solch gegenwartsoffener Zugang zu Glauben und Religion erzeugt laut KPH-Rektorin Petra Steinmair-Pösel "im besten Fall eine Offenheit, die auch wieder junge Menschen und Studierende erreicht". Glettler, Erd und Steinmair-Pösel zeigten sich besonders angetan davon, dass sich auch Studierende und Lehrende der KPH Edith Stein mit einem informativen Rundgang zu Leben und Werk von Edith Stein im Neuen Kreuzgang des Stiftes beteiligen.
Eröffnet wird die Schau mit rund 30 Exponaten am 9. August 2022 um 19 Uhr im Museum Stift Stams, davor wird um 17 Uhr ein Festgottesdienst in der Stiftsbasilika gefeiert. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertag von 13 bis 17 Uhr.
Quelle: kathpress