
Bischof Glettler "bewegt" von der Weltkirche in Rom
Der Innsbrucker Bischof, Hermann Glettler, zieht eine positive Bilanz der Romwallfahrt seiner Diözese. Als "aufregend" und "bewegend" empfinde er auch den besonderen Zeitpunkt der Wallfahrt, so Glettler im Interview mit dem Kathpress-Korrespondentenbüro am Donnerstag in Rom. Am Montag und Dienstag fand im Vatikan die Kardinalsversammlung mit Papst Franziskus statt. Zahlreiche Geistliche und Pilger aus aller Welt waren dazu angereist. Auch wenn eine Wallfahrt natürlich zuerst ein Weg zur persönlichen Glaubenserneuerung sei, erklärte der Bischof, sei Rom als "das Zentrum für alles, was uns als katholische Weltkirche beschäftigt", deutlich spürbar gewesen.
Beeindruckt zeigte sich Glettler auch von der "wachen Präsenz und geistvollen Frische" von Papst Franziskus. Der Mensch, der dem römischen Pontifex gerade gegenübersteht, habe für ihn absolute Priorität, sagte der Bischof nach der Generalaudienz mit Franziskus am Mittwoch. Einem Tiroler Bläserensemble gelang es zudem, in der Audienzhalle ein Ständchen zu spielen.
In Hinblick auf den synodalen Prozess in Österreich und den nationalen Beitrag zur Weltsynode, zeigte sich der 57-Jährige zuversichtlich. Auch wenn die Beteiligung in den verschiedenen Diözesen recht unterschiedlich gewesen sei, so könne die österreichische Kirche einen Beitrag leisten. Etwa wenn es darum gehe, mit welchen Fragen eine Ortskirche in einer Phase voranschreitender Säkularisierung zu ringen hat.
Wichtig sei vor allem, nicht stehenzubleiben, betonte Glettler. Auch wenn die "Volkskirche zusehends an Substanz verliert, fast mit der erschreckenden Gletscherschmelze zu vergleichen". Bei Synodalität gehe es neben vielen noch offenen und herausfordernden Fragen, primär um "ein lebensrelevantes Mit-Sein und Mit-Gehen".
Am Freitag macht sich die Pilgergruppe aus Tirol, der u.a. auch der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) angehört, wieder auf den Heimweg. Den Abschlussgottesdienst werden die Wallfahrer am Donnerstagabend in der Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern feiern.
Quelle: Kathpress