Linzer Bischof Scheuer besuchte Caritas-Projekte im Kongo
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer und der oberösterreichische Caritas-Direktor Franz Kehrer haben unlängst die Demokratischen Republik Kongo besucht. Das berichtet die "KirchenZeitung" der Diözese Linz (aktuelle Ausgabe). Die Caritas OÖ unterstützt mit ihren Partnerinnen und Partnern vor Ort die Menschen im zentralafrikanischen Land dabei, bessere Ernteerträge zu erzielen und damit ihre Existenz abzusichern. Kongolesische Bauern zeigten im wahrsten Sinne des Wortes die Früchte ihrer Arbeit, etwa frisch geerntete Maniok-Wurzeln, eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel im Kongo.
Bischof Scheuer zeigte sich beeindruckt vom allseitigen Engagement, mit dem es gelingt, die Lebensbedingungen der Menschen entscheidend zu verbessern. Den Themen Ernährung, Gesundheit und Bildung werde seitens der Caritas große Aufmerksamkeit geschenkt, "was große Dankbarkeit und Wertschätzung verdient", betonte Scheuer: "Deshalb ist es wichtig, weiterhin die Arbeit von Caritas und Diözese zu unterstützen."
Beispielsweise sind Landflucht und Jugendarbeitslosigkeit große Probleme, denen die Caritas begegnen will. Bei einem Jugendprojekt war Bischof Scheuer angetan von den jungen Menschen, von der Lebensfreude und der Zuversicht, die sie ausstrahlen. "Sie können stolz auf ihre Arbeit sein", betonte er. Auf einem breiten Gemüsefeld hinter dem kongolesischen Dschungel erhalten Jugendliche im Rahmen eines Caritas-Projekts eine mehrjährige landwirtschaftliche Ausbildung. Der Lehrplan des Caritas-Projekts ist umfangreich: Die Jugendlichen erlernen die Grundlagen der ökologischen Landwirtschaft, verbesserte Anbaumethoden, natürliche Kompostierung, Tierhaltung, Lagerung und Vermarktung von Produkten.
Die Ernte fällt im Kongo oft gering aus. Ursachen seien unter anderem der Klimawandel, fehlendes modernes landwirtschaftliches Wissen und die Nichtexistenz grundlegender funktionierender staatlicher Strukturen.
"Mit 80 Millionen Hektar Ackerland und mehr als 1.100 identifizierten Mineralien und Edelmetallen hätte die Demokratische Republik Kongo laut UNO das Potenzial, mehr als eine Milliarde Menschen zu versorgen", so Caritas-OÖ-Länderreferentin Andrea Fellner in der "KirchenZeitung". Das Land, in dem Bildung und Gesundheitsversorgung kostenpflichtig sind, sei jedoch von Armut, Gewalt und Korruption geprägt. Die Kirche genieße hingegen hohes Ansehen in der Bevölkerung und helfe so gut sie könne.
Für Caritas-OÖ-Direktor Franz Kehrer ist das oberste Ziel bei den Projekten, dass die Menschen "mindestens zweimal am Tag zu einer ordentlichen, ausgewogenen Mahlzeit kommen und sich langfristig auch aus eigener Kraft versorgen können". In der Region Luozi in der Provinz Zentralkongo werden deshalb 760 Familien bzw. 4.560 Personen aktuell von der Caritas OÖ unterstützt. Die Kleinbauern lernen hier in Schulungen, wie sie mehr aus ihren Feldern herausholen und sich gleichzeitig gesund ernähren.
Quelle: kathpress