"VinziWerke": Lebensmittelrettungs-Apps setzen Sozialmärkten zu
Eine gestiegene Anzahl an Anbietern zur Lebensmittelrettung, darunter auch Apps, setzen Sozialmärkte mit karitativer Ausrichtung zunehmend unter Druck. Auf dieses Problem machen die "VinziWerke" in einer Aussendung am Dienstag anlässlich des Tages gegen Lebensmittelverschwendung (29. September) aufmerksam. Während die Nachfrage nach leistbaren Lebensmitteln seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs spürbar gestiegen ist, vermelden die "VinziMärkte" des Hilfswerks nachlassende Spenden aus dem Lebensmittelhandel, beklagte Amrita Böker, Koordinatorin der "VinziWerke".
Supermärkte würden ihre Lebensmittel nun vermehrt auch an digitale Anbieter abgeben und ihren Einkauf außerdem mittlerweile insgesamt sparsamer kalkulieren. Die "VinziWerke" freuten sich über Initiativen, die Lebensmittel retten, stellte Böker klar, man wolle aber darauf hinweisen, dass Menschen in Not auf die an Sozialmärkte gespendeten Lebensmittel angewiesen seien.
Sie wünsche sich einen Austausch mit Vertretern von Initiativen, Handel und öffentlicher Hand, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und so die Versorgung von armutsbetroffenen Menschen zu sichern. "Es gilt, die Lage gemeinsam ganz genau zu evaluieren und Synergien zu schaffen, damit auch wir weiterhin alle Menschen versorgen können, die uns ganz dringend brauchen", so Böker.
Seit Beginn der Corona-Pandemie beobachte das Hilfswerk eine Zunahme der Kundschaft in seinen insgesamt zehn "VinziMärkten", aktuell sind es rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Menge an gespendeten Lebensmitteln - täglich rund 10 Tonnen - hätte aber nur marginal zugenommen. "Angesichts der gestiegenen Not bitte ich um die Solidarität aller Menschen mit jenen unter uns, die sich das tägliche Leben nicht mehr leisten können", appellierte Böker daher weiterhin zu spenden.
Die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg und ihre 40 "VinziWerke" unterstützen seit 1990 Menschen in Armut. In mittlerweile 40 Institutionen in der Steiermark, Wien und Salzburg finden täglich bis zu 450 Personen Unterkunft und 1.700 Personen werden mit Essen und Lebensmitteln versorgt. In Wien, Niederösterreich und der Steiermark gibt es zehn "VinziMärkte", wo armutsbetroffene Menschen gespendete Lebensmittel für maximal 30 Prozent des regulären Kaufpreises erwerben können. Rund 500 Kundinnen und Kunden besuchen diese Sozialmärkte täglich.
Quelle: kathpress