Emmausgemeinschaft: Obdachlosigkeit hat viele Gesichter
Obdachlosigkeit hat viele Gesichter: Darauf hat die St. Pöltner Emmausgemeinschaft am Montag im Zuge eines Aktionstages gegen Obdachlosigkeit aufmerksam gemacht. Neben den österreichweit fast 20.000 statistisch erfassten obdachlosen Menschen käme noch eine hohe Dunkelziffer sogenannter "verdeckter" Obdachloser hinzu, unterstrich der Verein zur Integration sozial benachteiligter Menschen in einer Aussendung vom Dienstag. Dazu zählten etwa Menschen, die kurzfristig aufgrund von Wohnungslosigkeit bei Bekannten wohnen könnten.
Obdachlose Menschen sähen sich zahlreichen Gefahren ausgesetzt, so die Emmausgemeinschaft. Zur Wohnungslosigkeit kämen mitunter auch Traumatisierungen durch Gewalt, Isolation, Krankheiten, Alkoholismus und gesellschaftliche Stigmatisierung hinzu. Dabei könne Obdachlosigkeit jede und jeden treffen: Betroffene bildeten eine sehr heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Schicksalen, bei der Stereotype zu kurz griffen. Vermehrt seien auch Jugendliche oder Frauen.
Geholfen werde bei der Emmausgemeinschaft allen Personen: im akuten Fall durch Schlafplätze, langfristig auch durch Unterstützung beim Weg in ein geregeltes Leben, erklärte Emmaus-Geschäftsführer Karl Langer.
Aus Anlass des internationalen "Tags der Obdachlosen" am Montag hatten Mitarbeitende der Emmaus-Grundversorgung in St. Pölten auf das Thema der Obdachlosigkeit aufmerksam gemacht. Bei einem Suppenausschank bestand die Möglichkeit zu Gesprächen und Informationen zu den Unterstützungsangeboten. Auch mögliche Interessenten für ehrenamtliches Engagement seien dabei erreicht worden, hieß es. Diese würden dringend benötigt, suchten doch jährlich 400 Menschen die Einrichtungen der Emmausgemeinschaft auf, um Hilfe zu bekommen. (Infos: www.emmaus.at)
Quelle: kathpress