Stift Klosterneuburg: Leopoldifest im Zeichen des Zusammenhalts
Die Gesellschaft braucht ein gemeinsames Wertefundament und muss das Gemeinsam wieder stärker in den Vordergrund stellen. Das hat Prälat Maximilian Fürnsinn, Administrator des Stifts Klosterneuburg, zum heurigen Leopoldifest betont. Bei einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag im Stift, die Fürnsinn gemeinsam mit der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und dem Klosterneuburger Wirtschaftsdirektor Andreas Gahleitner bestritt, sagte Fürnsinn: "Nur durch Zusammenhalt werden wir eine gute Zukunft haben."
Mikl-Leitner hob u.a. die Bedeutung des Ehrenamts hervor: "Fast jeder Zweite in Niederösterreich engagiert sich ehrenamtlich, und gerade in Ausnahmesituationen, wie wir sie jetzt gerade erleben, von der Pandemie bis hin zum Krieg in der Ukraine mit all seinen Folgen, braucht es das Ehrenamt, damit unser gesellschaftliches Leben funktioniert." In besonderer Weise hob die Landes-Chefin dabei die Pfarrgemeinderätinnen und -räte hervor.
Im Zuge des heurigen Jubiläumsjahres "100 Jahre eigenständiges Niederösterreich" habe man "all das in den Mittelpunkt gestellt, was uns wert und wichtig ist", betonte die Landeshauptfrau weiter und hob hier u.a. den Erhalt und die Pflege der Kulturgüter wie Stifte, Klöster und Kirchen hervor. Gerade das vom Heiligen Leopold im Jahr 1114 gegründete Stift Klosterneuburg habe "eine Strahlkraft weit über Niederösterreich und Österreich hinaus". Mikl-Leitner: "Dieses Stift ist für uns in Niederösterreich ein bedeutender Platz und wir haben die Verantwortung und Aufgabe, all das für die nächsten Generationen zu erhalten."
Aus diesem Grund bringe sich das Land Niederösterreich auch bei den derzeit laufenden Renovierungsarbeiten ein. So werde die bis 2023 anberaumte Restaurierung der Türme mit 25 Prozent der Gesamtkosten von rund 5,5 Millionen Euro unterstützt, informierte Mikl-Leitner.
Wirtschaftsdirektor Gahleitner berichtete über die laufenden Renovierungsarbeiten an den Stiftstürmen. So seien die Türme in den Jahren 1882 bis 1889 in den jetzigen Zustand gebracht worden, 1989 bis 1994 sei eine Sanierung der 82 Meter hohen Türme erfolgt. Nachdem 2014 allerdings Gesteinsteile der Türme auf den Stiftsvorplatz fielen, sei "Gefahr im Verzug" gewesen und eine Sanierung notwendig geworden. Die Renovierung sei "unglaublich arbeitsintensiv", über 750 Teile sollen getauscht werden, derzeit seien zehn bis 25 Personen pro Tag auf der Baustelle, hauptsächlich seien niederösterreichische Firmen eingesetzt, informierte Gahleitner. Insgesamt werde es 64.000 Arbeitsstunden brauchen. "Unser Ziel ist es, dieses niederösterreichische Wahrzeichen für die Zukunft zu erhalten", so der Wirtschaftsdirektor.
Zeitkapseln werden neu befüllt
Bei den Renovierungsarbeiten waren im Sommer in den vergoldeten Kugeln unterhalb der Kirchturmkreuze Zeitkapseln mit Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert gefunden worden. Zur Fertigstellung der Arbeiten im nächsten Jahr sollen wieder Zeitkapseln mit aktuellen Dokumenten hinterlegt werden. Dazu wurden am Dienstag im Rahmen der Pressekonferenz auch schon entsprechende Urkunden unterzeichnet; von Landeshauptfrau Mikl-Leitner, Prälat Fürnsinn, Stiftskämmerer Anton Höslinger, dem Klosterneuburger Stiftspfarrer Reinhard Schandl und dem Klosterneuburger Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager.
Nach dem Pressegespräch wurde traditionell die Festmesse in der Klosterneuburger Stiftskirche gefeiert, der heuer der Seitenstettner Abt Petrus Pilsinger vorstand. Danach erfolgt der Leopoldisegen.
Quelle: kathpress