Familienverband kritisiert Niederösterreichs Kinderbetreuungs-Pläne
Der Katholische Familienverband der Diözese St. Pölten vermisst bei den Plänen des Landes Niederösterreich zur Kinderbetreuung Angebote abseits der institutionellen Einrichtungen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hatte am Montag einen massiven Ausbau der Kinderbetreuungsangebote des Landes angekündigt, mit dem auch eine Personaloffensive in dem Bereich einhergehen soll. "Bei den Plänen des Landes Niederösterreich zur Kinderbetreuung ist ausschließlich von institutioneller Kinderbetreuung die Rede", kritisierte der St. Pöltener Familienverbandsvorsitzende, Peter Pitzinger, in einer Stellungnahme.
Im Sinne echter Wahlfreiheit müssten auch die bewährte Modelle wie Tagesmütter, Leihomas oder Babysitter in viel stärkerem Ausmaß gefördert werden, zeigte sich Pitzinger überzeugt. Diese würden im Landesvorstoß leider komplett vergessen. Diese Formen seien aber "familiennäher und flexibler", eine Institution könne die Randzeiten in der Früh und am Abend nicht abdecken. Weiters werde es schwer sein, 2.400 neue Mitarbeiterinnen in der Kinderbetreuung zu bekommen.
"Das Kindeswohl muss im Zentrum stehen", so Pitzinger. Die wichtigste Frage sei: "Bringen die Änderungen eine Verbesserung für die Kinder? Oder doch nur für die Wirtschaft, den Standort und gegen Fachkräftemangel, wie es offensichtlich von Landesseite gewollt ist?" Solange nur Krippen und andere Institutionen die Wickelkinder betreuen, sei aber eine echte Wahlfreiheit der Kinderbetreuung nicht gegeben, kritisierte der Vorsitzende von Niederösterreichs größter Familienorganisation.
Quelle: kathpress