Salzburger Ökumene-Empfang: Rufe nach Frieden in der Ukraine
Im Zeichen von Rufen nach Frieden in der Ukraine und anderen Konfliktregionen weltweit stand der diesjährige Ökumene-Empfang mit Salzburgs Erzbischof Franz Lackner. "Unser gemeinsamer Einsatz als Christen kann nur dem Frieden gelten - denn Christus ist der Fürst des Friedens", sagte Lackner am Freitagabend im Kardinal-Schwarzenberg-Haus. Der Einladung der Stiftung "Pro Oriente" zum traditionellen Ökumenischen Empfang im Vorfeld der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Jänner) folgten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Konfessionen in Salzburg sowie des öffentlichen Lebens. Die evangelische Theologin Eva Harasta sprach im zentralen Impulsreferat über Denkanstöße für die Kirchen Österreichs aus der jüngsten Vollversammlung des Weltkirchenrats.
Erzbischof Lackner blickte in seinen einleitenden Worten auf die ökumenischen Ereignisse des vergangenen Jahres zurück. Dabei erinnerte er unter anderem an seine Reise in die kriegsgeplagte Ukraine und seinen Besuch beim Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios. "In der Göttlichen Liturgie in Lemberg hörten wir immer wieder den Ruf 'Friede allen!', während draußen die Sirenen den Raketenalarm verkündeten", berichtete der Salzburger Erzbischof. Den Ökumenischen Patriarchen nannte er einen "Brückenbauer des Friedens", mit dem man sich im Gebet um Frieden und die Einheit unter den Christen verbunden wisse. Den christlichen Kirchenvertretern dankte Lackner auch die Kondolenzschreiben zum Tod von Benedikt XVI. und lud zur Teilnahme an einem Gottesdienst für den am Silvestertag verstorbene emeritierten Papst am 31. Jänner (19.30 Uhr) im Salzburger Dom ein.
Die Theologin und Pfarrerin Harasta - sie ist Theologische Referentin des lutherischen Bischofs Michael Chalupka - berichtete in ihrem Impulsreferat über die Arbeit des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der im vergangenen September in Karlsruhe zu seiner 11. Vollversammlung zusammengetreten war. Harasta ging dabei insbesondere auf die Schwerpunkte Klimakrise und Ukrainekrieg ein. Der Weltkirchenrat rufe die Mitglieder auf, gegenüber den jeweiligen Regierungen ein entschiedenes Handeln gegen die Erderwärmung einzumahnen. Ebenso setze sich der Weltkirchenrat für ein Ende des Kriegs in der Ukraine und die Wahrung der Menschenrechte ein. Die russisch-orthodoxe Delegation bei der ÖRK-Vollversammlung habe eine entsprechende Erklärung in Karlsruhe zwar erwartungsgemäß kritisiert, aber nicht zu Fall gebracht, so Harasta.
Prof. Dietmar Winkler, Vorsitzender der Salzburg-Sektion von Pro Oriente, konnte beim Ökumenischen Empfang neben Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP) auch den emeritierten Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser und u.a. den serbisch-orthodoxen Bischof Andrej (Cilderdzic), den evangelisch-lutherischen Superintendenten Olivier Dantine, Pfarrerin Dorothee Büürma von der evangelisch-methodistischen Kirche, den altkatholischen Generalvikar Martin Eisenbraun und Vertreter aus Pfingst- sowie Baptistengemeinde begrüßen. Aus der Erzdiözese Salzburg nahmen auch die Präsidentin der Katholischen Aktion, Elisabeth Mayer, und Caritasdirektor Johannes Dines teil.
Quelle: Kathpress