
Diözese Linz prüft Idee eines erweiterten Bildungscampus
Die Diözese Linz will prüfen, ob die von ihr betriebenen tertiären Bildungseinrichtungen am Standort Salesianumweg zusammengeführt werden können. "Ein gemeinsamer Campus für Bildung und Wissenschaft würde die Kosten für deren Erhalt und Betrieb senken und die Attraktivität für Studierende und die Dynamik in Forschung und Lehre steigern", teilte der zuständige Bischofsvikar Johann Hintermaier dazu in einer Aussendung am Mittwoch mit. Anlass für diese Überlegungen biete, dass das dort beheimatete Gebäude der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL), an der ca. 1.500 angehende Lehrkräfte studieren, einer tiefgreifenden technischen und thermischen Sanierung bedarf.
Ab Februar 2023 startet ein EU-weiter Planungswettbewerb, in dem bis Herbst eine verantwortliche Person für die Sanierung ermittelt wird, kündigte die Diözese Linz an. Wenn sich anschließend die Behördenverfahren zügig abwickeln ließen und die Finanzierbarkeit gesichert sei, rechnet die Diözese mit einem Baubeginn frühestens im Jahr 2026.
Der Campus am Salesianumweg ist jetzt schon Standort nicht nur für die PHDL, sondern auch für die Schule der Sozialbetreuungsberufe (SOB) sowie das Sozialpädagogische Kolleg (SPK). Auch die Bibliotheken der Pädagogischen Hochschule und der Katholischen Privat-Universität sind bereits als Diözesanbibliothek vereint. In Diskussion steht nun eine Erweiterung um das Konservatorium für Kirchenmusik und die Katholische Privat-Universität Linz (KU Linz). Letztere arbeite bereits seit mehreren Jahren in der Ausbildung von Lehrkräften für die Sekundarstufe mit der PHDL zusammen, hieß es. Im Fall einer Zusammenführung am Campus würden jedenfalls alle diese Bildungseinrichtungen weiterhin als selbstständige Einheiten erhalten bleiben sowie getrennt geführt und finanziert werden, erinnerte Bischofsvikar Hintermaier an bestehende gesetzliche Anforderungen.
Die Modernisierung der PHDL und die damit verbundene Attraktivierung versteht die Diözese Linz als "wichtigen Beitrag, um dem akuten Mangel an Lehrer:innen und Fachkräften in sozialen und sozialpädagogischen Arbeitsfeldern entgegenzuwirken".
Der markante Bau der Privaten Pädagogischen Hochschule unterhalb des Linzer Freinbergs wurde von 1970 bis 1975 nach Plänen der Architekten Franz Riepl und Othmar Sackmauer errichtet und steht unter Denkmalschutz. Seine Sanierung ist laut der Diözese "ein sensibles und kostenintensives Unterfangen", das unter finanzieller Beteiligung des Landes Oberösterreich und der Republik Österreich sowie in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfolgen soll. Die Kostenschätzungen beliefen sich auf ca. 70 Mio. Euro.
Quelle: kathpress