
Salzburg: Erzbischof Lackner trifft IKG-Präsident Rosen
Erzbischof Franz Lackner ist am Freitag erstmals mit dem neuen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Elie Rosen, zusammengetroffen. Der Besuch Rosens im Salzburger Bischofshaus stand im Zeichen der wertschätzenden Beziehung zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum in Salzburg, hielt dazu die Erzdiözese in einer Aussendung fest. Der neue IKG-Präsident habe demnach auch seinen Wunsch nach Austausch und Zusammenarbeit bekräftigt. Sein Ziel ist es, das Judentum als lebendige Glaubensgemeinschaft zu stärken, auf die Menschen zuzugehen und attraktive Angebote für das jüdische Leben in Salzburg zu schaffen, so Rosen.
Rosen und Erzbischof Lackner stimmten überein, dass in einer zunehmend säkularen Gesellschaft sowohl das Judentum als auch das Christentum als Offenbarungsreligionen gefordert seien. "Das Jammern nützt nichts", so Rosen. Man müsse sich mit Realismus den Herausforderungen stellen. Rosen und Lackner bekräftigten ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zum gemeinsamen Auftreten, wenn es darum geht, Bedürfnisse und Interessen von Religionsgemeinschaften zu artikulieren. Die beiden Religionsvertreter besprachen darüber hinaus die Möglichkeit gemeinsamer christlich-jüdischer Aktivitäten, etwa einer interreligiösen Reise nach Israel.
Man werde in jedem Fall in beständigem Austausch bleiben und einander Besuche abstatten, hieß es in der Aussendung der Erzdiözese abschließend. Erzbischof Lackner äußerte zudem seinen tiefen Respekt und seine Dankbarkeit dem Judentum gegenüber: "Wir verdanken dem Judentum zu einem Gutteil unseren Glauben", so der Erzbischof.
Elie Rosen wurde 1971 in Mödling geboren. Er ist seit 2012 Vizepräsident des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden sowie seit 2021 der Israelitischen Religionsgesellschaft. 2016 übernahm er die Leitung der Jüdischen Gemeinde Graz und wirkte maßgeblich an der Wiedererrichtung des 1938 aufgelösten steirischen Landesrabbinats mit. Am 8. Jänner 2023 wurde er zum Präsidenten der IKG Salzburg gewählt und folgte damit Marko Feingold sowie dessen Witwe Hanna Feingold nach.
Quelle: kathpress