
Zisterzienserstift Stams feiert 750-jähriges Bestehen
Das Zisterzienserstift Stams feiert sein 750-jähriges Bestehen. Das ist Anlass für einen von März bis November währenden Festreigen. Eröffnet wird das Jubiläumsjahr des im Inntal gelegenen Ordenshauses am 12. März, dem Gründungstag, mit einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr in der Stiftsbasilika. Der Universitätschor Innsbruck mit Orchester und Solisten unter der Leitung von Georg Weiß geben dabei anlässlich des 250. Todestages des böhmischen Komponisten Jan Zach die "Missa Solemnis in D" zum besten.
Am 25. Mai folgt die Eröffnung einer Jubiläumsausstellung im Stiftsmuseum. Den Höhepunkt finden die Festveranstaltungen im Stift Stams am Wochenende 23./24. September. Am Samstag ist im Festgottesdienst um 10 Uhr die Schöpfungsmesse von Joseph Haydn zu hören, danach ist ein Festakt mit Gästen aus Kirche und öffentlichem Leben geplant. Sonntag, 24. September, wird als Tag der offenen Tür für die Bevölkerung begangen. "Bis dahin wird auch das frisch renovierte Gartenhaus des Stiftsgartens zu besichtigen sein", kündigte der Stamser Abt German Erd an. Am 5. November, dem Weihetag der Stamser Basilika, beendet eine weitere Festmesse den Reigen.
Zu den Einrichtungen des Zisterzienserstiftes gehören das nach dem Gründer benannte, 1949 gegründete Gymnasium "Meinhardinum", die Kirchliche pädagogische Hochschule Edith Stein und das international bekannte Schigymnasium Stams mit den Ausbildungszweigen Oberstufenrealgymnasium und Handelsschule, das in Kooperation mit der Republik Österreich und dem Land Tirol betrieben wird. Zum Stift gehören auch ein Klosterladen, eine Schnapsbrennerei und eine Alm.
Gründung im Hochmittelalter
Das Stift Stams wurde im Jahr 1273 von Meinhard II. (um 1239-1295), Graf von Görz-Tirol und Herzog von Kärnten, gegründet. Er war einer der bedeutendsten Fürsten des 13. Jahrhunderts und gilt als der Begründer Tirols als eigenständiges Land. Die Klostergründing in Stams war mit der Absicht verbunden, hier auch eine Begräbnisstätte der Grafen von Görz-Tirol zu schaffen; Meinhard selbst wurde hier beigesetzt. Von 1347 bis 1350 beherbergte das Kloster die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die heute in der Schatzkammer der Wiener Hofburg liegen.
Reformation, die Schäden aus den Bauernkriegen 1525 und der große Brand von 1593 führten zu einer drastischen Reduktion des Konvents; zeitweise waren nur noch drei Mönche präsent. 1552 plünderten Truppen des Kurfürsten Moritz von Sachsen das Kloster und zerstörten auch die Gruft der Landesfürsten. Das Konventsgebäude wurde erst Anfang des 17. Jahrhunderts neu errichtet.
1807 wurde Stift Stams von Bayern aufgehoben, 1816 nach der Rückgabe Tirols an Österreich unter Kaiser Franz I. jedoch wieder errichtet. 1939 wurde das Stift von den nationalsozialistischen Machthabern erneut aufgelöst und beschlagnahmt. 1945 übernahm der Zisterzienserorden das Kloster wieder und konzentrierte sich auf Bildung und Verpachtungen.
Quelle: kathpress