
Schönborn: Priesterdienst ist vor allem "Liebe zu den Armen"
"Die Liebe zu den Armen ist die Signatur der Nachfolge Jesu." Das hat Kardinal Christoph Schönborn bei der Chrisammesse im Wiener Stephansdom betont. Deshalb müsse sich auch der priesterliche und diakonale Dienst besonders durch diese Liebe zu den Armen auszeichnen, ermutigte der Wiener Erzbischof in seiner Predigt am Montagabend die zahlreichen anwesenden Geistlichen der Erzdiözese Wien.
Kardinal Schönborn feierte die Chrisammesse im Dom mit den Priestern und Diakonen seiner Diözese. Viele Gläubige und auch Firmgruppen nahmen ebenfalls an dem Gottesdienst teil. Die Geistlichen erneuerten im Rahmen der Messe ihr Weiheversprechen, und Schönborn weihte die heiligen Öle, die in der katholischen Kirche bei Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung Verwendung finden. Das Katechumenenöl dient zur Salbung der Taufbewerber, das Krankenöl zur Feier der Krankensalbung, der Chrisam für Taufe, Firmung, Priesterweihe, Altar- und Kirchenkonsekration.
Schönborn ging in seiner Predigt auch darauf ein, dass die Spendung der Sakramente ein wesentlicher Bestandteil des priesterlichen Dienstes sei. Die Sakramente seien gewissermaßen "die Verlängerung des irdischen Lebens Jesu". Christus wirke in den Sakramenten, "so wie er in seinem irdischen Leben gewirkt hat". Und nochmals mit anderen Worten: "Was in Jesu irdischem Leben sichtbar war, ist in die Sakramente übergegangen."
Freilich: Die Priester seien bei der Spendung der Sakramente nur ein "Instrument" oder "Werkzeug", das Entscheidende bewirke Christus selbst, so Schönborn: "Wir sind an die Sakramente gebunden, sie sind uns gegeben als Heils- und Heilungsmittel. Gott aber ist nicht daran gebunden. Wir dürfen vertrauen, dass auch dort, wo ein Sakrament nicht gespendet oder empfangen werden kann, die Gnade nicht am Ende ist."
Mit Kardinal Schönborn feierten u.a. die Weihbischöfe Franz Scharl und Stephan Turnovszky, die Bischofsvikare Dariusz Schutzki, Josef Grünwidl und P. Gerwin Komma, die Generalvikare Nikolaus Krasa und Yuriy Kolasa sowie die Mitglieder des Domkapitels von St. Stephan.
Quelle: kathpress