
Orthodoxe Kirche feiert am kommenden Sonntag Ostern
In der Orthodoxen Kirche steht am kommenden Sonntag, 16. April, das Osterfest an. Der zur Westkirche unterschiedliche Ostertermin der Orthodoxie geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die sich an die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts hält. Die Ostertermine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinander fallen. Zu einem gemeinsamen Ostertermin wird es wieder im Jahr 2025 kommen. Die Zahl der orthodoxen Christen in Österreich kann nur geschätzt werden. Sie liegt vermutlich bei etwa 500.000.
Metropolit Arsenios (Kardamakis), der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, steht in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale im ersten Wiener Gemeindebezirk in der Nacht von Samstag auf Sonntag (ab 22 Uhr) der feierlichen mehrstündigen Osterliturgie vor. Beendet wird der Gottesdienst mit einer Auferstehungsprozession. Die ukrainischsprachige Gemeinde der griechisch-orthodoxen Metropolis feiert ihre Osternacht-Liturgie in der Georgskirche im ersten Bezirk. Beginn ist um 23 Uhr.
Die ukrainischsprachige Gemeinde der Metropolis besteht schon seit einigen Jahren. Die Zahl der Gläubigen hat seit dem Ukraine-Krieg allerdings deutlich zugenommen. Die Kirche bemühe sich nach Kräften, die Menschen zu unterstützen, so Metropolit Arsenios gegenüber Kathpress. Die Griechisch-orthodoxe Kirche ist in Österreich in so gut wie allen Bundesländern mit eigenen Gemeinden vertreten und hat auch eigenen Strukturen für die Ukrainer aufgebaut.
Für viele Geflüchtete werde das bereits zweite Osterfest im Schatten des Kriegs auch ein schmerzliches Fest, betonte Metropolit Arsenios gegenüber Kathpress. Meist seien ja nur die Frauen und Kinder in Österreich, die Familien sind getrennt. Die Kirche bemühe sich, den Menschen so gut es geht materiell und seelsorglich beizustehen. Eindringlich rief der Metropolit auch einmal mehr zum Frieden bzw. zum Gebet für den Frieden auf.
Die Metropolis hat auch seit Kriegsbeginn eine Hilfsaktion für die Menschen in Not in der Ukraine und Geflüchtete in Österreich am Laufen. Nach wie vor würden Hilfstransporte - u.a. mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten - in die Ukraine gesandt. Zudem würden ukrainische Familien in Österreich unterstützt. Er bitte um weitere Unterstützung, so Metropolit Arsenios. (Spendenkonto Metropolis von Austria, IBAN: AT14 3200 0001 0660 4771, BIC: RLNWATWW, Betreff: Hilfe Ukraine)
Orthodoxe Liturgien
In der russisch-orthodoxen Nikolauskathedrale in Wien steht Bischof Aleksij (Zanochkin) in der Nacht von Samstag auf Sonntag dem feierlichen Ostergottesdienst vor. Der Gottesdienst beginnt kurz vor Mitternacht um 23.45 Uhr. In der serbisch-orthodoxen Sava-Kathedrale im dritten Wiener Bezirk beginnt die feierliche Osterliturgie mit Bischof Andrej (Cilerdzic) genau um Mitternacht.
In der rumänisch-orthodoxen Andreas-Kirche in Wien-Simmering beginnt in der Osternacht die große Osterprozession mit anschließender Liturgie um 23 Uhr. In der bulgarisch-orthodoxen Kirche in der Dunklergasse (1120 Wien) beginnt der festliche Gottesdienst in der Osternacht um 21.30 Uhr. Die Ostervesper am Sonntag beginnt um 11 Uhr.
Nicht nur in Wien, sondern in allen Bundesländern finden zahlreiche orthodoxe Osterliturgien statt. Die Griechisch-orthodoxe, Russisch-orthodoxe, Serbisch-orthodoxe, Rumänisch-orthodoxe, Bulgarisch-orthodoxe, Georgisch-orthodoxe Kirche sowie das Patriarchat von Antiochien haben in Österreich kirchliche Strukturen.
Auch in einigen in Österreich vertretenen altorientalischen Kirchen steht Ostern vor der Tür. So feiern am 16. April u.a. auch die Koptische und Syrisch-orthodoxe Kirche sowie die Äthiopisch-orthodoxe Kirche das Osterfest.
Quelle: kathpress