
Kindergartenträger: Pädagogische Arbeit im Kindergarten stärken
Im Vorfeld der Internationalen Tags des Kindergartens (21. April) machen die vier größten privaten Kindergartenträger Wiens - die katholische St. Nikolausstiftung, Diakonie Bildung, Kinderfreunde und Kinder in Wien - auf die Bedeutung der pädagogischen Arbeit in elementarpädagogischen Einrichtungen aufmerksam. "Bildungspolitische Maßnahmen sind am effizientesten im Kindergarten anzusetzen", so die Träger in einer gemeinsamen Aussendung vom Donnerstag. Sie fordern von der Politik kleinere Gruppen, weniger Kinder pro Pädagogin oder Pädagoge und eine große Ausbildungsoffensive.
Dass sich eine hohe Bildungsqualität im Kindergarten kurz- und langfristig auf alle Fähigkeiten und Kompetenzen eines Kindes positiv auswirke, sei durch etliche Studien belegt, unterstreichen die Träger. Das gelte für den Aufbau sicherer Beziehungen über sprachliche und mathematische Fähigkeiten bis zur Lernfähigkeit sowie motorische, kognitive und soziale Kompetenzen.
In einer guten Lernumgebung könnten die Pädagoginnen und Pädagogen auf jedes einzelne Kind eingehen. Daher sei es naheliegend, dass der Fachkraft-Kind-Schlüssel von aktuell 25 drei- bis sechsjährige Kinder auf einen Kindergärtner für die Entwicklung des Kindes nicht das Beste sei. Kleinere Gruppen seien dringend erforderlich.
Das Recht auf eine gute Bildung von Anfang an haben alle Kinder gleichermaßen, so die Kindergartenträger. In der Realität vieler Kinder sei das durch uneinheitliche Standards aber anders. Auch der eklatante Pädagogenmangel gefährde die wichtige Rolle des Kindergartens. "Viele ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen gehen nach der Ausbildung nicht in den Beruf, oder solche mit Berufserfahrung wechseln in andere Berufe, weil sie das Erlernte in der Praxis nicht umsetzen können", warnen die Kindergarten-Geschäftsführer. Diesem Umstand müsse rasch entgegengewirkt werden.
Letztlich sei der mindestens drei Jahre andauernde Besuch einer qualitativen elementaren Bildungseinrichtung der Schlüssel zu einem erfolgreichen Schuleinstieg und zu einer guten Bildungskarriere. Benachteiligte Kinder profitieren besonders von elementarer Bildung mit guter Qualität und einer Mischung des sozioökonomischen Hintergrunds. Gleichzeitig brächten Investitionen in elementarpädagogische Bildungsqualität, Gesellschaft und Politik ein Vielfaches zurück, so die Träger.
Quelle: kathpress