Caritas begrüßt Wohnkostenpauschale in Wien
Die Caritas der Erzdiözese Wien begrüßt die Wohnkostenpauschale, die die Stadt Wien am Montag beschlossen hat. Gemeinsam mit Experten weise die Caritas seit Monaten darauf hin, "dass gerade Menschen im unteren Einkommensdrittel angesichts von Rekordinflation und Teuerungen dringend Unterstützung in der Krise brauchen", teilte der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner am Dienstag auf Twitter mit. Bei der Wohnkostenpauschale handelt es sich eine Einmalzahlung, die zielgerichtet und antragslos mehr als 240.000 Menschen unterstützt, so Schwertner.
Der ungebrochen starke Andrang in den Sozialberatungsstellen der Hilfsorganisation zeige, wie groß die Sorgen vieler Menschen bei Themen wie Miete, Energiekosten und Lebensmittelausgaben sind, schrieb Schwertner. Auch die Ergebnisse der jüngsten Armutsstudie, die das Institut SORA im Auftrag der Caritas durchführte, zeigten "ein dramatisches Bild für besonders von Armut betroffene Menschen".
Demnach mussten sich mehr als 85 Prozent der Befragten angesichts der Inflation verschulden oder sind auf finanzielle Hilfe angewiesen. 76 Prozent müssen auf vollwertige Mahlzeiten verzichten und 73 Prozent können ihre Wohnung nicht warmhalten, 70 Prozent ihre abgenutzte Kleidung nicht ersetzen. Insofern wolle Schwertner Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) für das neue Paket danken.
Die Caritas fordere weiterhin nachhaltige Schritte gegen die Armut, mahnte Schwertner ein. Dazu gehöre eine Reform der Sozialhilfe "wieder hin zu einer echten bedarfsorientierten Mindestsicherung". Die Abschaffung der Mindestsicherung durch die ÖVP-FPÖ-Regierung habe sich in der Krise "bitter gerächt".
"Es muss wieder darum gehen, Mindeststandards zu sichern und Menschen ein Leben ohne tägliche Existenzängste zu ermöglichen", so der Caritasdirektor in der Wiener Erzdiözese. Dazu brauche es auch bedarfsorientierte Kinderrichtsätze und ein Verbot der Anrechnung anderer Sozialleistungen, wie etwa der Familienbeihilfe. "Bund und Länder müssen hier an einem Strang ziehen, um Österreich wieder armutsfest zu machen", so Schwertner.
Quelle: kathpress