
Kardinal Schönborn: Lehrermangel "Anlass zu ernster Sorge"
Der aktuelle Mangel an Lehrkräften gibt für Kardinal Christoph Schönborn "Anlass zu ernster Sorge". "Stellen können nicht besetzt werden, Klassen müssen größer werden, Förderlehrer fehlen, Lehrer brennen aus wegen Überforderung", schreibt der Wiener Erzbischof in seiner Freitagskolumne für die Gratiszeitung "Heute". Dabei sei der Lehrerberuf für ein Land "von so großer Bedeutung", so Schönborn. "Nach wie vor bin ich überzeugt, dass oft Lehrerinnen und Lehrer prägend sind für den weiteren Lebensweg der Kinder und Jugendlichen."
Zum Schulbeginn wolle er deswegen den Lehrkräften in ganz Österreich danken: "Ich wünsche allen Lehrkräften viel Geduld, Kraft, Freude am Beruf! Ein großes Danke - wir brauchen Sie!" Er selbst könne sich noch an seinen ersten Schultag erinnern. "Wir waren gut vierzig Mädchen und Buben in einer Klasse. Die Disziplin war streng." Und doch sei er seinen Lehrerinnen und Lehrern bis heute dankbar. "Ich hatte in meinem Leben das Glück, gute Lehrer zu haben, bis in meine Zeit als Universitätsstudent."
Zum Schulstart herrscht in ganz Österreich ein Mangel an Lehrkräften in fast allen Gegenständen und Schulstufen. Bis zuletzt war etwa nicht klar, ob jede Volksschulklasse in Wien zum Schulstart eine Lehrkraft haben werde. Bildungsminister Polascheks Vorschlag, noch nicht fertig ausgebildete angehende Lehrerinnen und Lehrer, bereits pensionierte Lehrpersonen und sogar Soldaten des Österreichischen Bundesheers in der Klasse einzusetzen, wurde kontrovers diskutiert.
Quelle: kathpress