Schönborn: Arbeit von Frauen zu oft "unbeachtet und unbezahlt"
Kardinal Christoph Schönborn hat die Bedeutung von Frauen für die Gesellschaft gewürdigt. "Frauen leisten die meiste Arbeit in der Kinderbetreuung und in der Pflege von Angehörigen, unbeachtet und unbezahlt. Ihre Pensionen sind oft beschämend niedrig", schrieb der Wiener Erzbischof in seiner Freitagskolumne für die Zeitung "Heute" anlässlich des Weltfrauentags am 8. März. Frauen würden zudem "beängstigend oft Opfer von Gewalt und Ausbeutung", so Schönborn, die Zahl der Frauenmorde sei "erschreckend".
Der Kardinal erinnerte daran, dass Frauenrechte in der Geschichte zumeist hart erkämpft werden mussten. Das Frauenwahlrecht und gleicher Zugang zur Bildung seien heute in Österreich selbstverständlich, lange Zeit sei das nicht so gewesen. "In vielen Ländern werden Frauen immer noch benachteiligt, nur weil sie Frauen sind. Auch hierzulande ist noch einiges zu tun in Sachen Gleichberechtigung", hielt der Wiener Erzbischof fest.
Die Geschichte sei voll von mutigen und starken Frauen, das bezeuge schon die Bibel, so Schönborn: "Kriege werden bis heute fast immer von Männern ausgelöst. Die Leidtragenden sind alle, besonders die Frauen. Friedensinitiativen gehen deshalb oft von Frauen aus."
1977 hat die UNO den 8. März als "Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frauen und den Weltfrieden" eingeführt. Auch zahlreiche Kirchenorganisationen nehmen den Tag seit vielen Jahren zum Anlass, um auf die nach wie vor bestehenden Geschlechterungerechtigkeiten in Politik, Gesellschaft, Arbeitsleben und auch der Kirche hinzuweisen. Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler hatte deswegen anlässlich des Welttags "nichts Geringeres als einen Kulturwandel - in der Gesellschaft wie in der Wirtschaft" gefordert.
Quelle: kathpress