Kardinal Schönborn und Ministerin Raab in "Mamas Werkstatt"
Lob und Segen für "Mamas Werkstatt": Kardinal Christoph Schönborn und Bundesministerin Susanne Raab haben das jüngst eröffnete Sozialprojekt der Erzdiözese Wien am Freitag besucht. Das Projekt in unmittelbarer Nähe zum Stephansplatz im Zwettlerhof wird getragen von der kirchlichen St. Elisabeth-Stiftung. In der dortigen Nähwerkstatt erhalten Frauen in Notlagen die Möglichkeit auf einen Wiedereinstieg ins Berufsleben. Am Ende des Besuches segnete der Wiener Erzbischof die Räumlichkeiten und alle, die in und für "Mamas Werkstatt" wirken.
Die Ministerin für Frauen, Familie und Integration zeigte sich sichtlich beeindruckt von "Mamas Werkstatt", weil es die Integration von armutsbetroffenen alleinerziehenden Frauen in den Arbeitsmarkt und somit ein selbstbestimmtes Leben zum Ziel habe. Das Projekt sei "großartig" und man könne spüren, mit wie viel Herz und Einsatz die Idee realisiert worden sei. Raab bezeichnete "Mamas Werkstatt" als "eine Win-win-Situation für alle: für die Mamas, für die Kinder und für die Menschen, die hier hereinkommen, und etwas Gutes tun möchten."
Auch das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft hat das kirchliche Sozialprojekt für Alleinerziehende gewürdigt: "Niederschwellige Angebote wie 'Mamas Werkstatt" erfüllen zusätzlich zur Beratungsfunktion vor allem mit einer vorübergehenden arbeitsmarktnahen Beschäftigung in einer Werkstatt eine wichtige Aufgabe. Dadurch werden die Teilnehmerinnen an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt und erlernen wichtige Fähigkeiten", erklärte die Generalsekretärin des Ministeriums, Eva Landrichtinger, gegenüber Kathpress und sagte: "Projekte wie dieses sind besonders wichtig, um jungen Müttern mit Migrationshintergrund Perspektiven zu eröffnen und sie auf den späteren Berufsalltag vorzubereiten."
Erzbischöflicher Segen
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" - dieser christliche Grundsatz, der im biblischen Gleichnis vom barmherzigen Samariter verdeutlicht wird, sei auch eine Kurzbeschreibung der St. Elisabeth Stiftung, sagte der Kardinal bei der Segensfeier. Ausdrücklich dankte der Wiener Erzbischof dafür, dass "Mamas Werkstatt" auch von der öffentlichen Hand - konkret dem Bundeskanzleramt und dem Ministerium für Arbeit und Wirtschaft - unterstützt werde. "Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie der Staat subsidiär mit gesellschaftlichen Initiativen zum Wohl der Menschen zusammenwirkt", so Schönborn. Einmal mehr gelte: "Am besten geht es miteinander."
Am Ende der liturgischen Feier erbat der Kardinal den "Segen für die Mütter und ihre Kinder, das sind die Heldinnen", und sagte weiter: "Alle Menschen dieser Welt sind von einer Mutter geboren, wie oft unter widrigsten Umständen. Ihnen gebührt ein besonderer Segen."
Wiedereingliederung in das Arbeitsleben
Im Mai hatte "Mamas Werkstatt" den Betrieb aufgenommen. Wie die Geschäftsführerin der St. Elisabeth Stiftung, Nicole Meissner, ausführte, konnten seit Mai 2021 acht Mütter eine Anstellung durchlaufen. Insgesamt gibt es in "Mamas Werkstatt" vier Arbeitsplätze, die derzeit alle besetzt sind. Laut der Stiftung gibt es aktuell viele Mütter, die auf einen Arbeitsplatz in der Werkstatt warten.
Neben der Wiedereingliederung in das Arbeitsleben können die Frauen Angebote wie Bewerbungs-Workshops und Sprachcafés besuchen. Die Frauen stellen in der seit drei Jahren bestehenden "Social Business"-Werkstatt Produkte wie Handpuppen und Täschchen her, reparieren Kleidungsstücke und übernehmen Auftragsarbeiten wie Textilien für den liturgischen Gebrauch. Besonders gut etabliert habe sich auch die Zusammenarbeit mit den Pfarren, so Meissner im Gespräch mit der Ministerin und dem Kardinal. Immer mehr Menschen kämen mit Sachspenden wie Stoffe und Spielzeug, gleichzeitig würden beispielsweise liturgische Gewänder in Auftrag gegeben, geflickt oder bestickt.
Vor der "Langen Nacht" gemeinsam im Stephansdom
Im Anschluss an die Segensfeier in "Mamas Werkstatt" haben Ministerin Raab und Kardinal Schönborn im Vorfeld der "Langen Nacht der Kirchen" den Stephansdom besucht. Die Kultusministerin betonte dabei die anhaltende Bedeutung der Kirchen in unserer Gesellschaft: "In einer Zeit, die von rasanten Veränderungen und Unsicherheiten geprägt ist, sind Kirchen für Menschen ein unverzichtbarer Ort des Glaubens und der Gemeinschaft. Sie bieten auch Raum für kulturellen Austausch und soziale Unterstützung. Besonders in schwierigen Zeiten sind Kirchen wichtige Anker für die Menschen und fördern das Miteinander in unserer Gesellschaft."
Das Angebot der St. Elisabeth-Stiftung umfasst u.a. eine Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle und mehrere Mutter-Kind-Häuser mit einem eigenen sozialpädagogischen Team. Es werden auch Startwohnungen für Alleinerziehende angeboten sowie eine Webstube und Kreativwerkstatt betrieben.
(Link: www.elisabethstiftung.at)
Quelle: kathpress