Caritas errichtet in Ukraine "Safe Spaces" für Kinder
Sogenannte "Safe Spaces" sollen ukrainischen Kindern in umkämpften Städten helfen, den Krieg für kurze Zeit zu vergessen. Das Angebot - das derzeit 16 Schulen rund um die drei Städte Odessa, Ternopil und Khmelnitsky umfasst - wird laut Caritas-Vizepräsident Alexander Bodmann sehr gut angenommen. Die Hilfsorganisation bietet in den "Child-Friendly-Spaces" neben Gruppenarbeit und Spiel auch einen siebenstufigen Resilienzplan sowie individuelle psychologische Betreuung an. Der Fokus liegt klar auf der psychischen Situation der Kinder, aber auch deren Eltern werden begleitet, so Bodmann in einem Interview mit der "Kronen Zeitung" (Ausgabe 22. Juli).
Die Situation in der Hafenstadt Odessa ist weiterhin dramatisch, berichtete Bodmann. Als größte Herausforderung für die Bevölkerung nannte er unter anderem die anhaltenden Energieausfälle. Um Strom zu sparen, wird Energie nur alle drei Stunden bereitgestellt, was die Menschen dazu zwingt, auf Generatoren und Akkumulatoren zurückzugreifen.
Trotz der schwierigen Umstände zeigt die Bevölkerung eine bemerkenswerte Energie. "Es gibt eine Zermürbung durch den Krieg, die Hoffnung schwindet etwas. Doch gleichzeitig ist eine unheimliche Energie spürbar", so Bodmann. Laut dem Caritas-Vizepräsidenten stehe aktuell die psychosoziale Betreuung vor Ort im Fokus der Hilfsmaßnahmen. An Österreich appellierte er, durch finanzielle und psychologische Unterstützung Solidarität zu zeigen.
Bodmann war am Wochenende in Odessa von Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk empfangen worden, der sich für die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Caritas-Organisationen aus Österreich, Deutschland und anderen Ländern Westeuropas bedankte. Mit den Geldern würden vor Ort wie auch in umkämpften Regionen wie Cherson oder Mykolajiw zerstörte Familienhäuser repariert, etwa durch Fenster oder Dächer.
Rückzugsorte für kriegsgeschädigte Kinder zu schaffen, nannte auch Szyrokoradiuk als ein Ziel. Von der römisch-katholischen Kirche ("Lateiner") der Ukraine werden mehrwöchige Erholungsaufenthalte u.a. in einem für 300 Kinder angelegten Zentrum in den Karpaten, jedoch auch gruppenweise in Polen, Kroatien, Deutschland, und Österreich organisiert.
Quelle: kathpress