
Scheuer: MIVA-Fahrzeuge sind "Vehikel der Menschlichkeit"
Als "Vehikel der Menschlichkeit und Solidarität" hat Bischof Manfred Scheuer die vom Hilfswerk MIVA ermöglichten Fahrzeuge für Missions- und Entwicklungsprojekte weltweit bezeichnet. Die Fahrzeuge, die in über 60 Ländern durch österreichische Spenden finanziert werden, "überwinden Distanzen, sichern Existenzen, ermöglichen Bildung, schenken Hoffnung und retten im Notfall Leben", hob der Linzer Bischof am Sonntag beim Festgottesdienst zum 75-Jahr-Jubiläum der kirchlichen Hilfsorganisation in Stadl-Paura hervor.
Bei der Feier in der Dreifaltigkeitskirche von Stadl-Paura wurden ebenso wie in zahlreichen Pfarren in ganz Österreich Fahrzeuge der Gläubigen gesegnet und eine Sammlung unter dem Motto "ein ZehntelCent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVA-Fahrzeug" durchgeführt. Anlass war der sogenannte "Christophorus-Sonntag", der an den Gedenktag des Patrons der Reisenden erinnert. Scheuer segnete zudem auch zwei MIVA-Fahrzeuge für ihren künftigen Dienst, darunter eine MIVA-Ambulanz für Uganda.
Mobilität ermöglichen
In seiner Predigt wies der Linzer Bischof auf den hohen Stellenwert des Straßenverkehrs für die Menschen hin. Mobilität sei "Freiheit" und ein Zeichen für Leben und Lebendigkeit. Der Verkehr verbinde Menschen, ermögliche Naturerleben, bringe Produkte zu den Konsumenten und Menschen zu ihrem Arbeitsplatz, könne Menschen aus der Isolierung holen und stehe insgesamt "im Dienst der Beziehung".
Andererseits bringe Verkehr aber auch große Belastungen für Mensch und Umwelt, und die von ihm geschaffene Abkürzung von Raum und Zeit könne nicht nur zu ökonomischem Gewinn führen, sondern auch zu "Erfahrungs- und Wirklichkeitsverlust" und zu Entfremdung, bemerkte Scheuer.
Bei den MIVA-Projekten stünden jedoch eindeutig die positiven Aspekte im Vordergrund, hob der Linzer Oberhirte hervor: Mobilität werde zum "Segen", indem sie es Menschen ermögliche, einander beim Tragen der Lasten zu helfen und internationale Solidarität zu üben. Priester, Seelsorger und Ordensleute in Ländern des Globalen Südens seien auch heute noch auf gute Geländewagen angewiesen, um zu ihren Gemeinden zu kommen, dazu dienten MIVA-Fahrzeuge auch als Ambulanzen bis hin zu mobilen Gesundheitszentren.
Auch Öko-Projekte
Auf zwei diesjährige Beispielprojekte der MIVA aus dem Umweltbereich verwies Scheuer im Besonderen: Beworben wird heuer etwa ein Plastikrecycling-Projekt in Schulen Tansanias, bei dem Lastenräder das Einsammeln der Abfälle und deren Weiterverarbeitung zu Fliesen, Schüsseln oder Bechern ermöglichen. Ähnlich unterstützen auch in Elendsvierteln des peruanischen Chorrilos Lastenräder eine vom Priester Juan Goicochea gestartete Initiativen gegen die Plastikflut.
Die MIVA, kurz für Missions- und Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft, hat die Unterstützung von Missions- Entwicklungsprojekten in weltweiten Armenregionen zum Ziel. Je nach Bedarf werden die Anschaffung von Ambulanzfahrzeugen oder Geländewagen, Motorrädern, Fahrrädern, Traktoren, landwirtschaftlichen Geräten sowie fallweise auch von Booten, Mobilitätshilfen oder Lasttieren unterstützt. (Spenden unter IBAN AT07 2032 0321 0060 0000 bzw. online unter www.miva.at)
Quelle: kathpress