Caritas: Positiv-Bilanz zu "Füreinand'"-Aktion und Wahlaufruf
Eine Positiv-Bilanz zur österreichweiten Solidaritäts-Aktion "füreinand'" hat die Caritas gezogen. Mehr als 115.000 Stunden wurden von Freiwilligen allein im vergangenen Monat geholfen - und damit unter anderem Not in Folge der Hochwasserkatastrophe gelindert. Ende September waren insgesamt 44.000 Freiwillige bei "füreinand'" registriert - im Zuge des Hochwassers kamen innerhalb weniger Tage mehr als 4.200 Menschen dazu, teilte die Caritas in einer Aussendung am Samstag mit.
Gestärkt wurde durch die Initiative vor allem die zivilgesellschaftliche Solidarität, freute sich Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler: "Das Jahrhunderthochwasser und die Betroffenheit tausender Menschen haben das freiwillige Engagement in unserem Land gefordert. Und es hat sich gezeigt: In der Krise sind die Menschen in Österreich füreinander da und lassen einander nicht im Stich."
Erfreut über den großen Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft zeigte sich in dem Zusammenhang auch der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner: "Nach der Jahrhundertflut stehen vor allem in Niederösterreich tausende Menschen vor den Trümmern ihrer Existenz. Doch gerade in dieser Ausnahmesituation hat sich sehr deutlich gezeigt: Wenn dringend Hilfe gebraucht wird, stehen selbst in Zeiten eines Wahlkampfes nicht die unterschiedlichen Meinungen und scheinbar unüberbrückbare Differenzen im Vordergrund, sondern es ist ein starker Zusammenhalt und große Mitmenschlichkeit zu spüren."
In mehr als 35 Gemeinden würden über die Plattform "füreinand'" organisierte Freiwillige Hilfe leisten, überflutete Wohnungen und Häuser räumen, Schlamm beseitigen und Betroffenen beistehen. Dieses Engagement komme nicht nur den Betroffenen zugute, sondern stärke insgesamt die Demokratie, so Tödtling-Musenbichler: "Freiwilliges Engagement stärkt die Demokratie und den Zusammenhalt in unserem Land."
Caritas ruft zur Wahl auf: "Jede Stimme zählt"
Zugleich rief auch die Caritas wie viele andere zivilgesellschaftliche und kirchliche Organisationen dazu auf, am Sonntag das Wahlrecht zu nutzen und zur Wahl zu gehen: "Gerade in einer Zeit, in der Extremismus und Polarisierung auf dem Vormarsch sind, ist es wichtig, dass der Zusammenhalt mit Menschen in Not, den wir tagtäglich erleben, politisch gewahrt wird", so die Caritas-Präsidentin. Eine gemeinsame Studie mit dem Sozialforschungsinstitut Foresight habe gezeigt, dass sich der Großteil der Österreicher parteiübergreifende Zusammenarbeit und konstruktive Lösungen wünschen. "Gleichzeitig sehen wir, dass gerade bei jenen, die von den Krisen der letzten Jahre besonders hart getroffen wurden, das Vertrauen in die politischen Institutionen stark gesunken ist. Wir möchten daher Mut machen, die eigene Stimme zu nutzen, um die Zukunft unseres Landes aktiv mitzugestalten", so Tödtling-Musenbichler.
Schwertner ergänzte: "Die Caritas ist weder türkis oder blau, weder grün, rot oder pink. Unser Grundauftrag ist nicht partei-, sondern gesellschaftspolitisch und bleibt unter jeder Bundesregierung derselbe: Not sehen und handeln - hier in Österreich und darüber hinaus." So wie jeder freiwillige Einsatz einen Unterschied mache, so sei auch jede Stimme an der Wahlurne wichtig. "Es geht um die Frage, wie wir die Zukunft unseres Landes gestalten möchten."
Quelle: kathpress