
Bischöfe in Osterbotschaften: Frieden leben und auf Sprache achten
Anlässlich des Osterfestes haben österreichische Bischöfe zum Einsatz für den Frieden aufgerufen und eine achtsame Sprache eingemahnt. "Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Dankbar blicken wir auf friedvolle Jahrzehnte in Österreich und Europa zurück. Dieses Jubiläum stellt den Frieden in den Mittelpunkt - ein Friede, der fragil ist, wenn man auf die dramatischen, weltweiten Entwicklungen blickt", hält Bischof Wilhelm Krautwaschl in seinem diesjährigen Oster-Hirtenbrief fest, der im aktuellen sterischen "Sonntagsblatt" erschienen ist. Das Aufrüsten vieler Staaten zeige, dass die Friedensordnung bedroht ist. "Es gilt, das Reden, das Denken, ja die ganze Erde abzurüsten, weil Krieg keine Lösung für Konflikte bringt", betont der Grazer Bischof.
Wahrer Friede meine nicht nur die Abwesenheit von Krieg und Gewalt, sondern gründe vor allem auf Gerechtigkeit und Solidarität, so Krautwaschl, der appelliert: "Leben wir Frieden!" Gleichzeitig erinnert der Bischof an die Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags vor 70 Jahren: "Er ist die Grundlage für unser heutiges Österreich, das nicht nur von Verträgen getragen ist, sondern vor allem vom gesellschaftlichen Miteinander. Leben wir Solidarität - für benachteiligte Menschen in unserem Land und darüber hinaus!"
Christen sollten die "Sprache Gottes wählen", empfahl der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz. "Wir leben in einer Welt, deren Sprache immer rauer, roher und für viele unverständlicher geworden ist. Jesu Sprache zeigt eine Wortwahl der Reduktion. Jesus weiß, wann er wie viel zu sagen hat, während wir denken, unentwegt reden zu müssen. Manchmal ist weniger Gesagtes wirksamer als ein Wasserfall an leeren Worten", schreibt der Bischof in seiner Osterbotschaft, die in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Kirche bunt" veröffentlicht ist.
"Ostern erleben bedeutet, auf die Worte, die unseren Mund verlassen, zu achten", so Schwarz weiter. "Wie gerne wir andere auch belehren, unterhalten, mahnen und dergleichen wollen, wir besprechen unsere Sorgen, Ängste, Mahnungen und Bitten mit Gott."
Quelle: kathpress