
Caritas: Kinder im Libanon brauchen dringend Hilfe
Auf die dramatische soziale und humanitäre Situation im Libanon hat die Caritas der Erzdiözese Salzburg aufmerksam gemacht. Mehr als eine Million Menschen würden unmittelbar Hunger leiden, betroffen seien vor allem Frauen und Kinder. Rund 3,9 Millionen Menschen, darunter 2 Millionen Kinder, seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehr als 90 Prozent der 1,5 Millionen syrischen Geflüchteten und mehr als die Hälfte der libanesischen Bevölkerung lebten unter der Armutsgrenze.
Der Salzburger Caritasdirektor Kurt Sonneck hat vor Kurzem Caritas-Projekte im Libanon besucht: "Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben: Lebensmittel- und Trinkwasserknappheit, fehlende medizinische Versorgung und Kinder ohne Bildungschancen - es fehlt an allem. Ganz besonders auch an Hoffnung und Perspektiven", so Sonneck in einer Aussendung am Mittwoch. Zugleich habe er aber auch gesehen, "was Hilfe bewirken kann - weil Menschen da sind, die niemals aufgeben".
Bildung werde zum Luxus, eine Mahlzeit zur Überlebensfrage. Schulen im Libanon seien längst nicht mehr nur Orte des Lernens - "sie sind Zufluchtsorte im Ausnahmezustand". Für tausende Kinder sei der Unterricht die einzige Möglichkeit, "dem Elend ihrer Lebensumstände für einige Stunden zu entkommen: keine Elektrizität, kaum sauberes Wasser, ein leerer Kühlschrank zu Hause", so Sonneck. Zudem sei Bildung die Basis für eine bessere Zukunft und den Weg aus der Armut.
Sonneck: "Besonders berührt hat mich der Besuch einer Schule in Fghal in der Bekaa-Ebene: Mit wie viel Engagement, Herzblut und Leidenschaft die Mitarbeitenden dort Tag für Tag junge Menschen begleiten, ist beeindruckend. Man spürt sofort: Hier geht es nicht nur um Unterricht - hier geht es um Vertrauen, Zuwendung und echte Fürsorge."
Für traumatisierte Geflüchtete - besonders Frauen und Kinder - hat die Caritas im Libanon ein Theaterprojekt zur Traumabewältigung im Laufen. Sonneck: "Die Freude der Menschen ist spürbar, die Workshops bieten einen sicheren Raum inmitten des instabilen und mühsamen Lager- und Lebensalltags, um traumatische Erfahrungen zu verarbeiten, um einfach Spaß zu haben und gemeinsam etwas zu schaffen."
(Spenden: Caritasverband der Erzdiözese Salzburg, IBAN: AT11 3500 0000 0004 1533, Verwendungszweck: Für eine Zukunft ohne Hunger)
Quelle: kathpress