
Neues Leitungsteam in der Telefonseelsorge der Erzdiözese Salzburg
Die Telefonseelsorge der katholischen und evangelischen Kirche Salzburgs unterstützt seit 1978 unter der Nummer 147 sowie per Mail und Chat in akuten Krisensituationen. Derzeit beschäftigen die Hilfsstelle eine veränderte Freiwilligenarbeit, Finanzierung, die Suche nach neuen Ehrenamtlichen und die veränderte Kommunikation der jüngeren Generation. Diesen Themen widmen sich ab 1. September als neues Leitungsteam die Theologin und Religionspädagogin Michaela Koller sowie die Sozialarbeiterin Marlene Korsin, die nach 22 Jahren Gerhard Darmann an der Spitze ablösen.
Darmann, langjährige Leiter mit psychotherapeutischer Ausbildung, blicke "zufrieden und stolz" auf seine Amtszeit zurück, hieß es in einer Aussendung der Erzdiözese Salzburg am Mittwoch. Insbesondere hob der Theologe die 1999 gegründete "kids-line" als "Fenster in die Zukunft" hervor. Das Telefon-, Mail- und Chatangebot für Kinder habe seit Beginn der Corona-Pandemie einen großen Wachstumsschub erlebt. Die "kids-line" sei lange Zeit mit 25 bis 30 Mitarbeitenden ausgekommen, derzeit seien es 100. Während die ältere Generation gerne Telefonate nutze, werde die schreibende Kommunikation für jüngere Menschen immer wichtiger, so seine Prognose.
Wovon er leicht Abschied nehme, sei "der Kampf ums Geld", so Darmann. "Ich will über das reden, was geleistet wird, wie die Gespräche laufen und die Chats." Die designierte Leiterin Koller zeigte sich besorgt über die reale Möglichkeit, dass es die Telefonseelsorge in zehn Jahren nicht mehr geben könnte: "Wir leben in großen Umbrüchen, ich halte alles für möglich." Sie komme aus einer Generation, in der es in jedem Ort noch einen Pfarrer gab, so die Psychotherapeutin und Pastoralpsychologin.
Suche nach Ehrenamtlichen
Veränderungen zeichnen sich laut Koller auch in der Freiwilligenarbeit ab: "Dass die Bindung nicht mehr so lange ist, ist eine Sollbruchstelle." Die über 40 Jahre lang dienenden Ehrenamtlichen hätten mittlerweile "Seltenheitswert". Viele Ehrenamtliche seien nach drei Jahren wieder ausgestiegen, was einen hohen Personalwechsel bedeute. Die Bereitschaft von über 200 Ehrenamtlichen, rund um die Uhr für Menschen in Not erreichbar zu sein, erfülle Koller aber "mich mit großer Hoffnung".
Strategisch beschäftigt die Frage nach der zukünftigen Ausbildung der Mitarbeitenden die Telefonseelsorge. Österreichweit sei die zweijährige Ausbildungsdauer ein Alleinstellungsmerkmal, betonte Koller. Bei der Rekrutierung von Ehrenamtlichen sei die Ausbildung ein hoher Motivator für ihr Engagement. Zudem ist die Telefonseelsorge vom Bundesministerium als Praktikumseinrichtung offiziell anerkannt - sowohl für das psychotherapeutische Propädeutikum als auch das psychotherapeutische Fachspezifikum. Derzeit werden für die Ausbildung von Herbst 2025 bis 2027 neue Ehrenamtliche gesucht.
Kontaktmöglichkeiten
Die Telefonseelsorge der katholischen und evangelischen Kirche Salzburgs wurde 1978 gegründet und 1998 regional um die Außenstellen Zell am See und Tamsweg erweitert. Die "kids-line" entstand 1999 auf eine Anfrage der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Bis zu 5.000 Kontaktaufnahmen deckt das Team, bestehend aus vier hauptamtlichen und 110 ehrenamtlichen Mitarbeitenden, pro Monat ab, hieß es seitens der Erzdiözese Salzburg. Rund 100 Kinder werden regelmäßig über die "kids-line" beraten und begleitet.
Die Telefonseelsorge der Erzdiözese für Erwachsene ist 24 Stunden an sieben Tagen unter der Notrufnummer 142 und die "kids-line" täglich von 13 bis 21 Uhr unter der Hotline 0800/234 123 erreichbar. Eine Kontaktaufnahme per E-Mail und Chat ist für Erwachsene unter www.ts142.at und für Kinder unter www.kids-line.at möglich. (Info: https://www.ts142.at/)
Neue Leiterin für kirchliche Bildungsanstalt
Gudrun Mittermüller-Seeber wird mit Februar 2026 neue Leiterin der Privaten Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) am Bildungscampus Borromäum der Erzdiözese Salzburg. Das hat die Erzdiözese Salzburg am Mittwoch mitgeteilt. Sie folgt nach einem Übergabesemester auf den in Pension gehenden Direktor Johannes Gruchmann-Bernau.
Neu ist demnächst nicht nur die Leiterin der Schule, sondern auch der Schulstandort. Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck geben ihre Ordensniederlassung in der Schwarzstraße sowie die Trägerschaft für die BAfEP und die dortige Volksschule auf. Beide Schulen sind künftig in Trägerschaft der Erzdiözese Salzburg. Ab Herbst 2025 ist geplant, dass die Schülerinnen und Schüler der BAfEP in einem Neubau für 18 Klassen auf dem Areal des erzbischöflichen Privatgymnasiums Borromäum in Salzburg unterrichtet werden. (Für die Volksschule gibt es eine gesonderte Standortlösung.)
Quelle: kathpress