
Marketz: Christen sollen Hoffnungsträger für die Welt sein
Christen sind gefordert, "Hoffnungsträger und -trägerinnen in dieser Welt zu sein" und zum Ausdruck zu bringen, "dass diese Welt eine Zukunft verdient": Das hat der Kärntner Bischof Josef Marketz bei einer Schiffsprozession am Freitagabend über den Wörthersee betont. Die traditionelle, inzwischen 71. Marienschiffsprozession auf dem Wörthersee, an der wieder tausende Besucherinnen und Besucher teilnahmen, stand heuer unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". In einer Welt, "die oft laut und unübersichtlich ist, sehnen wir uns nach Hoffnung - nach Lichtblicken, die uns Kraft geben, weiterzugehen", so Marketz weiter. Hoffnung sei dabei "nichts Abstraktes". Sie zeige sich "ganz konkret - mitten im Alltag in kleinen, kraftvollen Zeichen."
"Wir sind nicht gemacht für das Vergängliche. In jedem von uns steckt die Sehnsucht nach Ewigkeit, nach Heilsein, nach Licht. Die Hoffnung, die Gott uns schenkt, ist kein schöner Traum - sie ist der stärkste Antrieb, den es gibt. Sie lässt uns aufstehen, weitergehen, lieben, die Glut der Hoffnung weiterreichen", sagte Bischof Marketz bei einer seiner Ansprachen, die er an fünf Haltepunkten (Klagenfurt, Krumpendorf, Pörtschach, Velden und Maria Wörth) hielt. Pilger seien keine Einzelkämpfer, sondern Weggefährtinnen und Weggefährten, die einander tragen würden - im Gespräch, im Schweigen, im gemeinsamen Gebet. So sei auch die Kirche gleichsam "eine pilgernde Gemeinschaft, offen für alle, die mitgehen wollen".
Die Marienschiffsprozession, die auch live in Radio Maria Österreich übertragen wurde, wurde vom Vokalensemble und der Bläsergruppe der Dommusik Klagenfurt und Leitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller und am Begleitschiff vom Quartett der "Kärntner aus Maria Wörth" musikalisch umrahmt. Neben Bischof Marketz haben Dompfarrer Peter Allmaier und Pfarrer Josef Allmaier die Schiffe begleitet. Gerahmt wurde die Prozession außerdem von einem vielfältigen Programm an den Anlegestellen: In Maria Wörth, wo die Prozession mit der Erneuerung der Weihe an die Gottesmutter ihren Abschluss fand, gab es heuer erstmals anstelle des von der Gemeinde bisher ausgerichteten Feuerwerks eine inszenierte Lichtprojektion unter dem Motto "Lichtvolle Gedanken".
Die Geschichte der Marienschiffsprozession geht bis ins Jahr 1954 zurück. Damals kam aus dem Wallfahrtsort Fatima in Portugal eine Marienstatue für die St. Josef-Kirche nach Klagenfurt-Siebenhügel. Um diese Statue festlich in die Kirche einzuführen, kam man auf die Idee, sie mit einem Schiff von Velden zum Klagenfurter Ufer zu bringen. Vom Ufer trug man sie in einer Lichterprozession zur Kirche. Die Teilnahme an dieser ersten abendlichen Marienfahrt war so groß, dass man sich entschloss, jedes Jahr zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel diese Statue in einer nächtlichen Schiffsprozession über den Wörthersee zu führen.
Quelle: kathpress