
Hilfsorganisationen bereiten Ausweitung der Gaza-Hilfe vor
Hilfsorganisationen wie die Caritas und Diakonie bereiten nach dem vereinbarten Waffenstillstand zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas eine Ausweitung der Hilfe in Gaza vor. "Nach Monaten unvorstellbaren Leids ist jedes Signal, das Hoffnung auf Frieden und Menschlichkeit gibt, ein Lichtblick", so Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich, in einer Aussendung am Freitag. Jedes Ende der Bombardierungen bedeutet für die Menschen in Gaza "vor allem eines: die Chance zu überleben". Nun sei ein freier humanitärer Zugang essenziell, damit "unabhängige Hilfsorganisationen, die jahrelange Erfahrung in humanitärer Nothilfe haben und mit lokalen Partnern vor Ort zusammenarbeiten, umgehend ihre Arbeit aufnehmen können", betonte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser.
Nach rund zwei Jahren Krieg haben Israel und die radikal-islamische Hamas einem Waffenstillstand zugestimmt. Der mithilfe von USA, Ägypten, Türkei und Katar ausverhandelte Stufenplan sieht u.a. eine Freilassung von Geiseln und Gefangenen vor. Der Krieg hatte mit dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 begonnen, bei dem nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Von den verbliebenen 48 Geiseln dort sollen noch 20 am Leben sein. Bei der anschließenden israelischen Militäroffensive sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden bisher mehr als 67.000 Palästinenser gestorben. Laut Diakonie befanden sich zuletzt mehr als 1,9 Millionen Menschen im Gazastreifen auf der Flucht. Die medizinische Versorgung sei vielerorts zusammengebrochen, viele Menschen hungern, rund 55.000 Vorschulkinder gelten als mangelernährt.
Hilfsstellen wiedereröffnet
Die Caritas Jerusalem, Partnerorganisation der Caritas Österreich, habe trotz der anhaltenden Gewalt und der schwierigen Sicherheitslage ihre Arbeit fortgesetzt, hieß es. Von ursprünglich zehn medizinischen Anlaufstellen in Gaza konnten fünf weiterbetrieben werden; nun wurden drei weitere südlich von Wadi Gaza eröffnet. "Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort leisten seit Monaten Unglaubliches - sie behandeln Verwundete, versorgen Kranke und begleiten Trauernde", so Bodmann.
Wichtig sei nun die Öffnung eines humanitären Korridors. "Gemeinsam mit Caritas Jerusalem werden wir medizinische Hilfe, Nahrungsmittel und psychosoziale Unterstützung bereitstellen", informierte Bodmann, der auch Spenden für die Partner von Caritas Jerusalem bat.
Ähnlich Diakonie-Direktorin Moser: Die Zusammenarbeit mit Organisationen vor Ort sei zum einen effizient, zum anderen werde so die betroffene Bevölkerung unterstützt, sich möglichst selbst zu helfen. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstütze im Gazastreifen schon jetzt durch Lernräume und Mahlzeiten für Kinder.
(Caritas-Spendenkonto: Erste Bank: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560, BIC GIBAATWWXXX, Kennwort: Nahost-Konflikt, Online-Spenden: www.caritas.at/nahost-konflikt)
Quelle: kathpress