
Kardinal Schönborn: "Armut kann überwunden werden"
Anlässlich des internationalen Welttags zur Überwindung der Armut (17. Oktober) hat Kardinal Christoph Schönborn in seiner wöchentlichen "Heute"-Kolumne zu mehr Mitmenschlichkeit und Bewusstsein für die eigene Begrenztheit aufgerufen. "Die Armut kann überwunden werden, nicht nur durch die UNO, sondern durch jeden von", so Schönborn. Die UNO habe den Welttag vor 23 Jahren eingerichtet - damals mit der Hoffnung, dass Armut weltweit überwunden werden könne, wenn sich alle Staaten auf dieses Ziel verständigten. "Tatsächlich gibt es Erfolge in diesem Anliegen, doch reichen sie bei Weitem nicht aus, um von einer echten Überwindung der Armut zu sprechen."
Schönborn verweist auf die Worte Jesu "Arme werdet ihr immer unter euch haben." Letztlich seien wir "alle Arme", da selbst Geld nicht vor dem Tod und Medizin nicht vor Krankheit schützen könne. Auch Liebe und Glück seien nicht käuflich.
Armut sei somit nicht nur ein soziales, sondern auch ein geistliches Thema. "Warum nimmt überall die Armut wieder zu? Weil wir unser Herz vor der Armut der anderen verschließen", so der Kardinal wörtlich. Erst wer die eigene Armut erkenne, "wird die Not der anderen sehen und zum Helfen bereit sein". Und dies könne jeder tun, nicht nur große Organisation, so der emeritierte Wiener Erzbischof, der dieses Amt 30 Jahre ausübte.
Quelle: kathpress