
Grünwidl: Allerheiligen ist Wegweiser Richtung Hoffnung und Vollendung
Als einen "Wegweiser in Richtung Hoffnung und Vollendung" hat der designierte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl den Reformationstag (31. Oktober), Allerheiligen und Allerseelen (1./2. November) bezeichnet. Alle drei Tage zusammengenommen würden daran erinnern, dass die Christen auf einem Weg unterwegs sind, auf dem sie von Gott geführt werden, sagte Grünwidl bei einem Gottesdienst am Samstagmorgen im Wiener Stephansdom.
Während der Reformationstag Kirche wie Gläubige daran erinnere, dass beide einer steten Erneuerung bedürften und beide zwar "auf dem Weg in Richtung Heiligkeit", aber noch nicht am Ziel seien, erinnere Allerseelen an die Notwendigkeit der "Reinigung und Läuterung" und Allerheiligen an den "festlichen Treffpunkt im Himmel als globales Gipfeltreffen all derer, die sich von Gott lieben und führen haben lassen". Insofern sei Allerheiligen "eine Art festliche Vorfeier des großen Finales der Weltgeschichte, das göttliche Erntedankfest, bei dem alle Früchte der Menschheitsgeschichte eingesammelt werden und alle Lebenswege, die mit dem Evangelium zu tun haben, in Gott einmünden."
Richte man sich an diesen drei Wegweisern - Reformationstag, Allerheiligen und Allerseelen - aus, so könne dies zu einer "ganz neuen Lebensqualität" führen, so Grünwidl weiter. So könne die Botschaft der Seligpreisungen vermitteln, "dass es nicht sinnlos ist, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen und barmherzig und hilfsbereit zu sein"; auch könne sie ermutigen, "gegen den Strom zu schwimmen und mutig das Gute zu tun". Und der "Aberglaube", dass Heiligkeit etwas Exotisches für moralisch "Superqualifizierte" sei, könne sich unter diesem Blickwinkel auflösen in die Erkenntnis: "Heilig werden hat nur wenig mit meiner moralischen Leistung, aber sehr viel mit meiner Beziehung zu Gott zu tun."
Quelle: kathpress