
Caritas: "Armut darf nicht kleingeredet werden"
Mit verschiedenen Aktionen - vom Charity-Toast, Gabenkorb und Lebensmittelsammlungen - ruft die Caritas Salzburg im November zur Solidarität mit armutsbetroffenen und obdachlosen Menschen auf. Anlass ist der heuer zum neunten Mal begangene Welttag der Armen am 16. November. "Durch multiple Krisen und die daraus resultierenden Teuerungen hat sich die Notlage vieler Menschen verschärft", erklärte Salzburger Caritasdirektor Kurt Sonneck die Wichtigkeit dieses Tages. Steigende Lebenshaltungskosten, hohe Mieten und stagnierende Einkommen hätten dazu geführt, dass immer mehr Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden, so Sonneck in einer Aussendung am Freitag.
Für die Unterstützung bittet die Caritas daher um Geld- und Sachspenden, um Betroffenen helfen zu können. Denn: "Dass Armut auch bei uns existiert, darf nicht kleingeredet werden, denn sie hat tiefgreifende Folgen für die Betroffenen und die gesamte Gesellschaft." Die Caritas sehe es als ihre Pflicht, "nicht zu schweigen, sondern die Stimmen der Betroffenen hörbar zu machen und zu helfen". Die Unterstützung mache für Betroffene daher einen Unterschied - "jeder und jede ist gefragt", so der Salzburger Caritasdirektor. Zugleich dankte er "allen kirchlichen, pfarrlichen und sozial engagierten Gruppen, die uns unter teils schwierigen Rahmenbedingungen unterstützen".
Ähnlich der Feldkircher Caritasdirektor Walter Schmolly, aufgrund der Winterzeit und der niedrigeren Temperaturen wissen man schon jetzt, "dass in den nächsten Wochen und Monaten 1.000 und mehr von Armut betroffene Haushalte und Familien bei der Caritas Hilfe suchen werden". Die Probleme würden komplexer und die Hilfsbedarfe steigen, so Schmolly in den "Vorarlberger Nachrichten" (VN, Ausgabe 7. November). 12.000 bis 14.000 Menschen in Vorarlberg gelten laut Caritas als manifest arm. "Sie können ihre Wohnung nicht heizen, Rechnungen nicht zahlen oder sich zum Beispiel kein zweites Paar Schuhe leisten."
"Was es jetzt braucht, ist die Entschiedenheit seitens der Politik, etwas zu verändern", sagte Schmolly mit Verweis auf aktuelle Debatten rund um Einsparungen im Sozialsystem. Die Caritas könne Menschen nur helfen, wenn sie selbst Unterstützung erfahre - durch Spenden, durch gesellschaftliches Zusammenstehen.
Aktionen und Sammlungen
Rund um den Welttag der Armen organisiert die Caritas Salzburg mehrere Aktionen. Bis 7. November werden in der Shopping Arena Salzburg und von 12. bis 14. November im Interspar Lehen haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel gesammelt, die anschließend über die Caritaszentren verteilt werden.
Am Elisabethsonntag, der heuer mit dem Welttag der Armen zusammenfällt, lädt die Caritas in Pfarren zur sogenannten Gabenkorb-Aktion ein: Gottesdienstbesucher können haltbare Lebensmittel spenden, die entweder in der jeweiligen Pfarre verbleiben oder an Caritasstellen weitergegeben werden. Weitere Sammelmöglichkeiten bestehen in Hallwang, Zell am See, Bischofshofen, Tamsweg und St. Johann in Tirol.
Der zentrale Festgottesdienst zum Welttag der Armen findet am 16. November um 10 Uhr im Salzburger Dom statt. Hauptzelebrant ist Erzbischof Franz Lackner. Im Anschluss laden die Caritas und Salzburger Armutsinitiativen zu einem "Charity-Toast" gegen freiwillige Spenden ins Bischofshaus. Auch in weiteren Pfarren, darunter Anif und Grödig, wird nach den Gottesdiensten ein solcher Benefiz-Toast angeboten.
(Spenden: Caritasverband der ED Salzburg, IBAN: AT11 3500 0000 0004 1533, Verwendungszweck: Caritas Inlandshilfe 2025)
Quelle: kathpress