
Linz: Pfadfinder aus 20 Nationen holten Friedenslicht aus Mariendom
Mehr als 1.500 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 20 Nationen kamen vergangenen Samstag (6. Dezember) im Linzer Mariendom zusammen, um von dort das Friedenslicht aus Bethlehem zu holen und in alle Welt zu tragen. Der ökumenischen Friedensfeier unter dem Motto "Schenkt Gedanken des Friedens" standen der Linzer katholische Bischof Manfred Scheuer, die evangelische Jugendpfarrerin für Österreich Bettina Növer, der griechisch-orthodoxe Gemeindepfarrer in Linz Goran Ostojic und die altkatholische Vikarin Elisabeth Steinegger vor. ORF-Friedenslichtkind Florian Mitter aus Vorderweißenbach im Mühlviertel übergab das Friedenslicht an die angereisten Pfadfinderdelegationen, die mit großen Laternen gekommen waren.
"Das Friedenslicht ist weit mehr als eine Flamme - es ist eine Einladung, Frieden im eigenen Leben zu stiften und ihn mit anderen zu teilen. Gerade in einer Zeit, in der Konflikte und Krisen viele Menschen belasten, zeigt dieser Weihnachtsbrauch des ORF OÖ, wie stark ein gemeinsames Zeichen der Hoffnung verbinden kann", betonte Philipp Stögner, Landesleiter der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Oberösterreich bei der Feier.
Auch musikalisch gaben die Friedenslichtüberbringer den Takt an. Musikalisch begleitet wurde die Feier von der Band SCOUTS UN!TED, deren Mitglieder aus Pfadfinderinnen und Pfadfindern besteht. Sie gaben Lieder wie "Freedom! '90" von George Michael oder "Dreamer" von Ozzy Osbourne zum Besten. Im Anschluss an die internationale Verteilungsfeier kehrten die Pfadfinderdelegationen nach Hause, um das Friedenslicht am Heiligen Abend an die Menschen weiterzugeben. Mittlerweile wird das Friedenssymbol in rund 30 europäischen Ländern und darüber hinaus in Nord- und Südamerika verteilt.
Landeshauptmann Thomas Stelzer hatte sich bereits im Vorfeld bei den engagierten Jugendlichen bedankt. "Das Licht aus Bethlehem, das von Hand zu Hand, von Herz zu Herz weitergegeben wird, erinnert uns daran, dass Frieden immer bei uns selbst beginnt: in unserem Denken, in unserem Tun und in unserem Umgang miteinander. Es steht für die Zuversicht, dass selbst in einer oft unruhigen Welt Wärme, Mitgefühl und Verständigung leuchten können", so der Landeshauptmann.
Friedenszeichen seit 1986
Seit dem Jahr 1986 entzündet ein Kind aus Oberösterreich jedes Jahr im Auftrag des ORF-Landesstudios Oberösterreich das Friedenslicht am Stern der Geburtsgrotte in Bethlehem. In diesem Jahr war es jedoch aufgrund der Situation im Nahen Osten erneut nicht möglich gewesen, das Friedenslicht von einer oberösterreichischen Delegation abzuholen. Der 11-jährige Jeries Fadi Khier, Kind einer christlichen Familie aus Bethlehem, entzündete das Licht in der Geburtsgrotte Jesu.
"Es ist sehr wichtig, dass dieses Friedenslicht von diesem sehr verwundeten Land kommt. Und wir müssen selbst dieses Licht sein, denn Frieden geschieht durch die Herzen der Menschen. Darum müssen wir dieses Zeichen in die Welt verteilen", würdigte der Jerusalemer Kardinal Pierbattista Pizzaballa das leuchtende Weihnachtssymbol unmittelbar nach der Entzündung in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem.
In Österreich wurde das Friedenslicht von ORF-Friedenslichtkind Florian Mitter übernommen. Vor rund zwei Wochen übergab der 13-jährige auch Papst Leo XIV. im Vatikan eine Laterne mit dem Weihnachtssymbol. Und auch in der Hofburg in Wien leuchtet das Friedenslicht bereits, nachdem Florian Bundespräsident Alexander Van der Bellen das Friedenssymbol vor wenigen Tagen übergeben hatte.
In Österreich kann das ORF-Friedenslicht am Heiligen Abend in vielen Kirchen, auf allen besetzten Bahnhöfen, in Rotkreuz-Dienststellen und bei vielen Feuerwehren geholt werden. Die ökumenische Friedenslichtfeier im kommenden Jahr wird am 12. Dezember 2026 in Wien stattfinden.
Quelle: kathpress