"aktion leben" würdigt langjährige Ex-Präsidentin Gertraude Steindl
Für ihren Einsatz für die Würde und den Wert jedes Menschen von Beginn an bis zum natürlichen Tod hat der Verein "aktion leben" seine langjährige Generalsekretärin und Präsidentin, Gertraude Steindl, gewürdigt. Die Publizistin und Germanistin feiert am 30. Dezember 2025 ihren 80. Geburtstag. Steindl habe aktion leben fachlich wie menschlich über Jahrzehnte geprägt und zentrale Entwicklungen der Schwangerenberatung in Österreich maßgeblich mitgestaltet, betonte die heutige Generalsekretärin Martina Kronthaler aus diesem Anlass in einer Aussendung.
Steindl begann 1987 mit der Pressearbeit für aktion leben österreich, war von 1992 bis 2000 Pressesprecherin und leitete den Verein von 2000 bis 2007 als Generalsekretärin. Von 2010 bis 2019 stand sie als Präsidentin an der Spitze des überkonfessionellen Vereins, zuletzt war sie bis 2019 Vizepräsidentin. Für ihre Verdienste um den Ausbau und die Qualitätssteigerung der Schwangerenberatung erhielt sie 2017 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Zudem wurde sie mit dem päpstlichen Orden "Dama Gregorius" (2006) und der Kardinal-Opilio-Rossi-Medaille der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (2007) ausgezeichnet.
Der Präsident von aktion leben österreich, Johann Hager, bezeichnete Steindl als prägende Gestalterin des Vereins. Sie habe aktion leben "mit Herz und Verstand" geführt und sich sachlich fundiert, zugleich beharrlich zu Wort gemeldet, wenn es um Defizite in der Beratung und Begleitung schwangerer Frauen und Familien, um ethische Fragen der Reproduktionsmedizin oder um Entwicklungen am Lebensende gegangen sei. "Wir sind dankbar für die Pionierleistungen von Gertraude Steindl, für ihre Stärke, ihre Besonnenheit, ihren Qualitätsanspruch für die notwendigen Leistungen zum Wohl der Gesellschaft", so Hager und Kronthaler unisono.
Professionalität und Engagement
Ein zentrales Anliegen Steindls war der Ausbau einer professionellen Schwangerenberatung, die psychosoziale Begleitung mit konkreter Unterstützung verbindet. Als Generalsekretärin initiierte sie u.a. Fachtagungen für Beraterinnen, darunter auch zu Pränataldiagnostik, und regte im Familienministerium einen eigenen Lehrgang zu diesem Themenfeld an, an dessen inhaltlicher Ausgestaltung aktion leben mitwirkte.
"Wir in der aktion leben haben den Traum, dass jedes Kind unser aller Kind ist. Das bedeutet, dass sich jeder verantwortlich fühlt für das Wohlergehen von Kindern und ihren Eltern", wird Steindl aus einem ihrer Artikel dazu zitiert. Dazu gehörte laut Aussendung auch die Verbindung von praktischer Hilfe mit finanzieller und materieller Unterstützung dazu.
Besondere Bedeutung maß Steindl der vorgeburtlichen Beziehungsförderung durch Bindungsanalyse bei und setzte sich früh für deren Etablierung in Österreich ein, unterstützte entsprechende Lehrgänge und initiierte die erste österreichische Studie zur Methode. Heute ist die Bindungsanalyse in allen Bundesländern vertreten; aktion leben wirbt weiterhin für eine öffentliche Finanzierung.
Neben der Beratungsarbeit war Steindl treibende Kraft mehrerer Bürgerinitiativen von aktion leben, darunter gegen Klonen und Eingriffe in die menschliche Keimbahn sowie für eine verbesserte Datengrundlage zu Schwangerschaftsabbrüchen. Die Vereinsleitung würdigt sie als Pionierin mit hohem fachlichem Anspruch, deren Wirken bis heute nachwirkt.
Quelle: kathpress