Wiener Dommuseum nach Umbau wiedereröffnet
Was lange währt wird endlich gut, ja sehr gut: Das war der Grundtenor bei der Eröffnung des völlig neu konzipierten Wiener Dommuseums am Stephansplatz durch Kardinal Christoph Schönborn. "Das Museum braucht einen Segen und es ist ein Segen", befand der Wiener Erzbischof bei der Eröffnungsfeier am Donnerstagabend im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten aus Kirche, Kunst und Politik. Die Besucher zeigten sich anschließend von den von Architekt Boris Bodrecca gestalteten Räumen und den ausgestellten Exponaten aus Vergangenheit und Moderne sichtlich beeindruckt. Für das breite Publikum öffnet das auch konzeptionell neu ausgerichtete Dom Museum Wien am Samstag im Rahmen der "Langen Nacht der Museen" und schon davor um 10 Uhr als Open House bei freiem Eintritt seine Pforten.
"Für ein derartig gewagtes Projekt braucht es Chuzpe, Zores und Broche" sagte der Kardinal bei der Eröffnung. Es gehöre einige Chuzpe dazu, das Dommuseum angesichts der herausragenden Museumslandschaft in Wien neu aufzustellen, so Schönborn. In diesem Zusammenhang würdigte er exemplarisch die Verdienste des Wiener Generalvikars Nikolaus Krasa und der neuen Museumsdirektorin Johanna Schwanberg - laut dem Kardinal ein "Supergriff". Unter den Händen von Stararchitekt Podrecca und aller Beteiligten sei "etwas Großartiges entstanden". Ein derartiges Projekt bringe aber auch "unvermeidlich Zores", sagte der Kardinal, zumal das Projekt viel länger gebraucht habe als ursprünglich geplant.
Das Ergebnis könne schließlich mit dem jiddischen Wort Broche - Segen - beschrieben werden: "Es ist der Segen des Berührtseins", präzisierte Schönborn. Was sakrale und profane Kunst zuinnerst verbinde, sei diese Möglichkeit des Berührtseins. "Ich wünsche mir, dass Menschen im Museum erleben, dass sich etwas auftut, dass sie einen Ahnung vom Darüber-Hinaus bekommen und Segen, Broche, erfahren", schloss der Wiener Erzbischof.
Quelle: kathpress