Küng: Weihnachtskrippe weist Weg zum Kern des Christentums
Unter dem Titel "Krippen, Könige und Kindln aus dem alten Österreich und seinen Nachbarländern" werden dieses Jahr im St. Pöltner Dom- und Diözesanmuseum die Krippen des niederösterreichischen Sammlerpaares Helga und Fritz Kaplan präsentiert. Damit setzt das Diözesanmuseum eine bei Besuchern inzwischen sehr beliebte Tradition fort; bereits in den vergangenen drei Jahren gab es weihnachtliche Szenerien zu bestaunen. Eröffnet wurde die bis 2. Februar 2018 zugängliche Schau von Diözesanbischof Klaus Küng, der erklärte, eine Weihnachtskrippe verweise auf den Kern und das Wesen des Christentums - nämlich dem historischen Ereignis der Geburt von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.
Der St. Pöltner Bischof machte auch einen historischen Streifzug: Bereits dem heiligen Franz von Assisi seien lebendige Darstellungen der Krippe ein Anliegen gewesen. Nach der Reformation seien Krippen als Katechese für das Volk geschätzt worden. Nach der betont aufklärerischen Zeit unter Kaiser Joseph II. mit einem Verbot von Krippen gab es - so Küng - anschließend einen regelrechten Boom, der nach dem Adel auch die haushalte des Bürgertums erfasste. Heute sei Österreich eine "Nation der Krippen", meinte der Bischof. In den Familien gebe es noch immer viel Kreativität bei deren Gestaltung.
Küng gab bei der Eröffnung auch Persönliches preis: In seiner Familie sei es eine schöne Tradition gewesen, dass Nachbarn, Bekannte oder Verwandte zu Besuch kamen, denen dann gleich gezeigt wurde, was es Neues an der Familienkrippe gibt - neue Figuren oder Umbauten.
Wolfgang Huber, Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, würdigte die "durch großen Idealismus allmählich entstandene" Privatsammlung der Familie Kaplan für die Vielfalt an Typen, Materialien und die verschiedenen Herkunftsorte mit ihren regionalen Besonderheiten. Neben alpenländischen Krippen aus Österreich seien auch Figuren aus Südtirol sowie Objekte aus böhmischen, mährischen und slowakischen Produktionsstätten wie Grulich und Przibram zu sehen - also aus den einstigen altösterreichischen Krippenzentren. (Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr; Wochenende und Feiertag 10 bis 15 Uhr; Info: www.dz-museum.at)
Quelle: kathpress