Elbs bei Ländle-Wallfahrt am 1. Mai: Freude, Nächstenliebe leben
Bei einem Gottesdienst auf der Vorarlberger Landeswallfahrt am 1. Mai hat Diözesanbischof Benno Elbs aufgerufen, die Freude und die Nächstenliebe im Alltag Wirklichkeit werden zu lassen, wozu auch der Papst in seinem jüngsten Schreiben auffordere. "Das neue Schreiben von Papst Franziskus ist eine Anstiftung zur Freude. Es ist bestimmt kein Zufall, dass alle Schreiben, die Papst Franziskus bislang vorgelegt hat, das Thema Freude und jubelnder Lobpreis im Titel führen: Evangelii gaudium (Die Freude des Evangeliums); Laudato si (Gelobt seist du); Amoris laetitia (Die Freude der Liebe) und jetzt eben Gaudete et exsultate (Freut euch und jubelt)", so Elbs in der Basilika Rankweil.
"Christ-Sein im 21. Jahrhundert darf nichts mit Verdruss, Verzagtheit, auch nichts mit Kulturpessimismus zu tun haben. Kennzeichen des Christen/der Christin ist vielmehr die Freude. Christ-Sein bedeutet 'Freude im Heiligen Geist' (Röm 14,17)", betonte der Bischof des "Ländles".
Papst Franziskus nehme so auch dem Thema Heiligkeit "das Schwere und Ernste". Landläufig würden dies die Menschen damit verbinden. Doch Franziskus betone, dass der Heilige fähig sei, "mit Freude und Sinn für Humor zu leben" und "mit einer ansteckender Freude, die aus dem Evangelium kommt, anderen Menschen zu begegnen".
Elbs erinnerte an die große Versuchung christlichen Lebens, die darin bestehe, "Nächstenliebe und Gebet, Diakonie und Liturgie, Aktion und Kontemplation gegegeneinander auszuspielen". Einige erklärten "Das Gebet ist unwichtig. Nur das, was ich für andere Menschen tue, zählt", oder umgekehrt "Soziales Engagement überlasse ich anderen, ich ziehe mich lieber in mein stilles Kämmerlein zurück", doch "echter, heiliger Glaube ist auf beides gegründet", so der Bischof. Der Einsatz für Bedürftige könne von der Beziehung zu Gott und dem Gebet nicht getrennt werden.
Christliches Leben bestehe darin, "den Weg Jesu an die Ränder der Gesellschaft nachzugehen und in Verbundenheit mit ihm dort zu helfen, wo er geholfen hat - bei den Sündern, den Aussätzigen, den Kranken". Der Papst finde dazu eindringliche Worte - "Fehlt die Beziehung zu Christus, wird aus der Kirche eine NGO ohne Geist".
Zugleich warne der Papst auch, in den anderen Straßengraben zu fallen: nämlich sich im Gebet von der Welt abzukapseln und dabei das soziale Engagement zu vernachlässigen. Heiligkeit heiße deshalb gerade nicht, die Augen vor der Realität zu verschließen, sondern mit offenen, wachen Augen durch die Welt zu gehen, sagte der Bischof. Wenn die Kirche am 1. Mai den heiligen Josef, den Arbeiter, feiere, "dann sind so auf ganz subtile Weise Heiligkeit und Arbeit, ja Heiligkeit in der Arbeit miteinander verbunden, und es sind ganz besonders jene Frauen und Männer wertgeschätzt, die in ihrer täglichen Arbeit treu und verborgen ein leuchtendes Beispiel einer christlichen Lebensform geben".
Quelle: kathpress