Mariapfarr feierte Erhebung seiner Pfarrkirche zur Basilika
Im Rahmen eines Festgottesdienstes ist am Mariä Himmelfahrtstag die Erhebung der Pfarrkirche Mariapfarr zur Basilikagefeiert worden. Dem Gottesdienst stand der Salzburger Erzbischof Franz Lackner gemeinsam mit Alt-Erzbischof Alois Kothgasser und Weihbischof Hansjörg Hofer vor. Lackner betonte bei seiner Festpredigt:
Es ist wohl eine Fügung des Himmels, dass wir in dem Jahr, in dem wir 200 Jahre Stille Nacht feiern und in dem wir den Zukunftsprozess in unserer Erzdiözese umsetzen, auch eine Erhebung zur Basilica minor an einem so geschichtsträchtigen und für den Glauben so wichtigen Ort wie Mariapfarr feiern können.
Die Kirche in Mariapfarr ist die größte Pfarrkirche Salzburgs. Der Erhebung zur Basilika waren umfangreiche Vorarbeiten vorausgegangen. Seit 2011 hatte sich Pfarrer Bernhard Rohrmoser darum bemüht. Unterstützung bei seinem Vorhaben hatte er stets von den Erzbischöfen erfahren, zuerst von Alois Kothgasser, später von Franz Lackner.
Die Lungauer Mutterkirche ist neben der Basilika Maria Plain im Flachgau (seit 1951) eine von nur zwei Basiliken im Land Salzburg. Mit der Basilika Mariathal im Tiroler Unterland (seit 2009) gibt es in der Erzdiözese Salzburg insgesamt drei Basiliken.
"Pflegen wir die Sehnsucht nach Gott an einem Ort, wo Christen nachweislich seit dem 9. Jahrhundert und vermutlich schon früher zusammengekommen sind, in einer Zeit, wo wir die lebensdienliche Kraft des Glaubens mehr und mehr verlieren", sagte Erzbischof Lackner in seiner Predigt. Glaube sei "ein tief theologisches menschlich-göttliches Ereignis. Ich kann nur glauben, weil andere vor mir geglaubt haben, weil andere mit mir gemeinsam glauben und andere nach mir glauben werden", so Lackner und weiter wörtlich: "Glaube ist kein Privatereignis. Dafür möchte diese Basilika ein Zeichen sein."
Alt-Erzbischof Kothgasser betonte in seinen Grußworten: "Das, was heute geschehen ist, ist eine Auszeichnung unserer Gotteshäuser und ein Zeichen der Gemeinschaft und der tiefen Verbundenheit mit unseren Geschwistern im Glauben in aller Welt."
Kothgasser: "Mögen Pilger hier einen offenen Himmel erfahren und eine Stärkung in Glaube, Hoffnung und Liebe." Er hoffe, dass weitere Salzburger Gaue dem Beispiel von Mariapfarr folgen, so der Alt-Erzbischof, denn: "Es gibt so viele wunderschöne Wallfahrtsorte in der Erzdiözese."
Für Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist das Faszinierende an der neuen Basilika ihre Aura: "1.000 Jahre Gebet, 1.000 Jahre Hoffnung, 1.000 Jahre Freude - das macht dieses Haus aus."
"Die Erhebung zur Basilika ist ein Grund zum Feiern. Aber sie ist auch eine neue Herausforderung, eine neue Verantwortung, die es anzunehmen gilt. Sie ruft uns auf zur sichtbaren Dokumentation unseres Glaubens", sagte Pfarrer Rohrmoser, der nun auch auf die Belebung der Wallfahrt hofft, die ab dem 13. Jahrhundert, besonders aber ab 1400 bis zur Jahrtausendwende eine Blütezeit erlebt hatte.
Weltweit sind es derzeit rund 1700 Kirchen, denen dieser Titel verliehen wurde. Der höhere Titel "Basilica maior" ist den sechs ranghöchsten römisch-katholischen Gotteshäusern vorbehalten, von denen sich vier in Rom und zwei in Assisi befinden.
Festgottesdienst in Maria Plain
Am Mittwochvormittag feierte Weihbischof Hofer den Festgottesdienst zu Mariä Himmelfahrt in Maria Plain. "Das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel erinnert uns an unsere Zukunft, an unser endgültiges Ziel, an den Gipfel unseres Lebens. Es sagt nämlich, dass durch Gottes Liebe und Treue zumindest ein Mensch bereits am Ziel ist und dass es ihm dort königlich gut geht", so der Bischof in seiner Predigt. Vor dem Festgottesdienst mit dem Weihbischof versammelten sich zahlreiche Gläubige bei der Plainbergbrücke, um gemeinsam zur Wallfahrtsbasilika zu pilgern.
In seiner Predigt betonte der Weihbischof die Zuversicht, die man verspüre, wenn beim Bergsteigen der Gipfel sichtbar wird. Ähnlich sei es beim heutigen Fest, da es "unser endgültiges Ziel" in den Vordergrund rücke: die Aufnahme in den Himmel.
"Mit dem Fest der Aufnahme Marias in den Himmel feiern wir, unsere eigene Zukunft", so Hofer. Denn an Maria habe Gott bereits erfüllt, was uns allen verheißen sei. "Möge Maria uns helfen, dass wir in der Hektik des Alltags nicht auf den Himmel vergessen", unterstrich der Weihbischof und vertraute im gemeinsamen Gebet die Erzdiözese Salzburg und deren Bewohner der Muttergottes an:
Und diese Bitte spreche ich im Vertrauen darauf aus, dass Maria immer schon geholfen hat. Und genau deswegen dürfen wir uns, unser Leben, unsere Lieben, aber auch unser Volk und Land neuerdings und immer wieder Maria und ihrer mütterlichen Liebe anvertrauen.
Quelle: kathpress