"Aktion Leben" warnt vor Ausweitung der Eizellspende
Die "Aktion Leben" hat vor einer Anhebung der Altersgrenze bei der Eizellspende gewarnt. Die Risiken für Frauen und Kinder bei einer Eizell-Schwangerschaft in höherem Alter als die derzeitige Grenze von 45 Jahren seien "erheblich", betonte Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung am Donnerstag. Außerdem schade es der Gesundheit von Frauen, dieses "Geschäftsmodell" auszuweiten; Eizellen würden nämlich vorrangig dort gespendet, wo die Not von Frauen so groß ist, dass sie durch den Eingriff ihre Gesundheit gefährden. Kronthaler:
Statt künstlicher Befruchtung immer später wäre es besser, in Ursachenerforschung und Prävention zu investieren und Menschen zu ermöglichen, früher Kinder zu bekommen.
Das mit Eizellspenden verbundene hohe Risiko sei seit Langem bekannt, verwies die "Aktion Leben"-Generalsekretärin auf Fälle schwerer Hypertonie, die vor zehn Jahren an der Uniklinik Aachen bei Schwangeren festgestellt wurden. Drei Schwangerschaften seien damals wegen akuter Lebensbedrohung für die Mutter abgebrochen worden, die Kinder hätten nicht überlebt. Eine großangelegte Studie habe daraufhin 2011 ergeben, dass Eizellspenden für 22,6 Prozent der Frauen ein Risiko für hypertensive Schwangerschaftserkrankungen (HES) darstellt. Bei späten Schwangerschaften gebe es ohnedies ein höheres Risiko etwa für schwere Kreislaufstörungen bei der Geburt, für eine Fruchtwasserembolie oder Nierenversagen, wies die "Aktion Leben" hin.
Außerdem: "Eine Eizellspende macht eine junge gesunde Frau zur Patientin. Altruistisch macht das fast niemand", nahm Kronthaler Bezug auf finanzielle Notlagen der meisten Spenderinnen. Sie plädierte dafür, die Ursachen für zunehmende Unfruchtbarkeit besser zu erforschen und Bewusstseinsbildung zu betreiben. "Es ist der falsche Weg, auf künstliche Befruchtung als Lösung für gesellschaftspolitische Probleme zu setzen", erklärte Kronthaler. Eine verlässliche Unterstützung seitens der Eltern, leistbare Wohnungen, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung und vieles mehr sei notwendig, "damit junge Menschen Kinderkriegen nicht als existenzbedrohend empfinden". Es gelte sich dafür einzusetzen, dass Paare in ihren fruchtbaren Jahren Kinder bekommen könnten.
Quelle: kathpress