Lebenskunst
31.8. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 31. August 2025, 7.05-8.00, Ö1
online
Aufs Wesentliche reduziert
Nicht Bewertung, sondern Begegnung – Aspekte der Bibel
(Lukas 14,1.7-14)
Um die antike „Ehre-Schande-Kultur“ geht es in jenem Evangelientext, der am 31. August in katholischen Gottesdiensten gelesen wird. Ein Muster, das der Wanderprediger Jesus von Nazareth aufgelöst hat, wie Helga Kohler-Spiegel darlegt. Sie ist Professorin an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg für Bildungswissenschaften, Psychotherapeutin und katholische Theologin.
Der Meister und Margarita – Gedanken nach einem Spaziergang zur „Wotrubakirche“ in Wien-Mauer
Der Architekturstil „Brutalismus“ bezieht sich auf das französische „brut“, was so viel wie „echt“, „schnörkellos“, „aufs Wesentliche reduziert“, bedeutet. Und in diesem Stil hat der große österreichische Bildhauer Fritz Wotruba (1907-1975) eine katholische Kirche auf dem Georgenberg in Wien-Mauer entworfen. Inspiriert dazu und damit beauftragt hat – in Anlehnung an den Roman von Michail Bulgakow sei es so formuliert – „den Meister eine Margarita“: Margarethe Ottillinger. Sie war eine geheimnisvolle Erscheinung in der Industriewelt Nachkriegsösterreichs, eine hohe Beamtin der Republik und Managerin, die schließlich in der Vorhölle der sowjetischen Gulags verschwand und wie durch ein Wunder überlebte und nach Österreich zurückkehrte. Wer, wenn nicht sie, wusste, was Brutalität bedeutet und wie essenziell es im Leben und im Glauben ist, „echt“, also „brut“ zu sein. Gedanken des Schriftstellers und Journalisten Herbert Maurer zum 50. Todestag von Fritz Wotruba am 28. August.
Überlegungen von und zu einem Vielseitigen – Albert Schweitzer, geboren vor 150 Jahren, gestorben vor 60
Ein weiterer Todestag jährt sich dieser Tage: jener des deutsch-französischen Arztes, Philosophen, evangelischen Theologen, Organisten und Musikwissenschafters Albert Schweitzer (1875-1965). Er hatte eine Krankenstation in Lambarene im zentralafrikanischen Gabun aufgebaut, wo er auch am 4. September vor 60 Jahren gestorben ist. Für sein Friedensengagement und seinen Einsatz gegen atomare Waffen wurde ihm der Friedensnobelpreis zuerkannt. Johannes Kaup hat das Leben Albert Schweitzers akustisch nachgezeichnet.
Musik zwischen Himmel und Erde – QuintEssenz in der Wiener Franziskanerkirche
Der Organist Albert Schweitzer mag auch mit seiner Kunst als einer der Paten für das Orgelfestival in der Wiener Franziskanerkirche gestanden sein. Hat er doch einst Johann Sebastian Bach als „Dichter und Maler in Musik“ bezeichnet. Und Werke von Bach sind unter anderem von 29. August bis 14. November in der Reihe „QuintEssenz“ in der Franziskanerkirche zu hören. „Musik zwischen Himmel und Erde“ wird geboten: Insgesamt fünf Konzerte, jedes davon unter einem speziellen Motto. Das Programm reicht von Werken aus der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert. Mariella Kogler hat sich mit dem Veranstalter und mit Künstlerinnen getroffen.
Redaktion & Moderation: Doris Appel
