Lebenskunst
16.11. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 16. November 2025, 7:05 – 8:00, Ö1
online:
wandeln und wachsen
Ein Hoffnungslied und mögliche Konsequenzen – Aspekte der Bibel
(Psalm 98, 5-9)
Das Buch der Psalmen, poetisch-religiöse Texte, Gebete und Lieder, ist bedeutend unter den Büchern der Bibel und findet sich in der Hebräischen Bibel, dem sogenannten Alten Testament. Psalmen werden diese Texte genannt, weil ihr Name vom griechischen „psallo“ hergeleitet wird: die Saiten zupfen. In Psalm 98 wird das Bild eines Gottes besungen, der die „aus den Fugen geratene Welt“ wieder ins Lot bringt. Und dieser Psalm ist auch eine der biblischen Lesungen, die am Sonntag, 16. November, für katholische Gottesdienste vorgesehen sind. Dass in Psalm 98 vom Zusammenhang von Mensch und Mitwelt die Rede ist, freut die katholische Theologin und Bibelwissenschafterin Elisabeth Birnbaum besonders, wie sie sagt. Denn: „Die Gewalt und die Ungerechtigkeit des Menschen gefährden alles Leben auf Erden. Gerechtigkeit und Frieden dagegen lassen das Land aufblühen.“ Elisabeth Birnbaum leitet das Österreichische Katholische Bibelwerk.
Immer noch unterwegs – Wandeln und Wachsen
Innerhalb des Buchs der insgesamt 150 Psalmen gibt es eine Sammlung von 15 kurzen Texten, die als „Wallfahrts-“ oder „Aufstiegslieder“ bezeichnet werden. Diese Wallfahrtslieder dürften zu den großen jüdischen Pilgerfesten (Pessach, Schawuot und Sukkot) auf dem Weg nach Jerusalem und zu dem damals noch bestehenden Tempel gesungen worden sein. „Immer noch unterwegs – Denkanstöße zum Heiligen Jahr“ ist das Motto, das nun die Österreichische Ordenskonferenz ausgegeben hat. Sie ist die gemeinsame Vertretung der katholischen Männer- und Frauenorden Österreichs, und Anlass des Mottos sind der Ordenstag, der von 24. bis 27. November stattfindet, sowie das sogenannte „Heilige Jahr“, das noch bis 28. Dezember 2025 andauert. Das Jubiläumsjahr der katholischen Kirche, das regulär alle 25 Jahre begangen wird, ist diesmal dem Leitspruch „Pilger der Hoffnung“ gewidmet. Der Ordenstag findet im Wiener Kardinal-König-Haus statt und steht allen Menschen offen, die Interesse an gesellschaftlichen und spirituellen Themen haben und sich für Impulse sowie Inspirationen aus der Ordenswelt interessieren.
Gedanken zu „pilgern und hoffen, wandeln und wachsen“ von der Theologin Sr. Christine Rod, der Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz.
https://www.ordensgemeinschaften.at/ordenstagungen
Via Rosina – Wie weit jemand für seinen Glauben geht
Pilgern ist eine Lebensweise, eine Lebenssehnsucht, eine Lebenswirklichkeit, so hat es Sr. Christine Rod beschrieben. Es bedeutet, dem Werden und den Veränderungen des Lebens zuzustimmen. Zustimmen, dass es eines Tages ein Ende des Weges und ein Ankommen geben wird. Und tatsächlich machen sich immer mehr Menschen auf den Weg, um für einen oder mehrere Tage gewissermaßen aus dem Alltag auszusteigen und das eigene Leben neu zu betrachten. Kein Wunder, dass zudem immer mehr Pilgerwege entstehen, auch evangelisch konnotierte: So etwa neuerdings der Pilgerweg „Via Rosina“, der aus dem westlichen Mostviertel in Niederösterreich nach Scharten bei Eferding in Oberösterreich führt. Er begibt sich dabei auf die Spuren der Geheimprotestantin Rosina Steinauer, die im 18. Jahrhundert gelebt hat, zur Zeit der Gegenreformation, und daher ihren Glauben verstecken musste. Die Bauersfrau war einst den weiten Weg von Sonntagberg bis „in die Scharten“ gegangen, um am ersten offiziellen evangelischen Gottesdienst in Oberösterreich nach der Verkündung des Toleranzpatents (1781) teilnehmen zu können. Andreas Mittendorfer hat Pilgerinnen und Pilger auf dem kürzlich eröffneten neuen Pilgerweg getroffen.
https://www.evang-ooe.at/geschichten/ideensammlung/pilgern
Endstation Auschwitz, oder doch nicht? – Die Liebesgeschichte von Mala und Edek
Inmitten des hunderttausendfachen Mordens im KZ Auschwitz vollzieht sich Unglaubliches: Mala Zimetbaum, Jüdin, und Edek Galinski, Christ, verlieben sich unsterblich ineinander. Als sogenannte Funktionshäftlinge müssen sie für die Lager-SS Sklavenarbeit verrichten. Mala hat Botengänge im Laufschritt auf dem weitläufigen KZ-Gelände zu erledigen, Edek ist für Reparaturarbeiten an den desolaten Latrinen zuständig. Unbeobachtete Momente nützen beide, um anderen KZ-Gefangenen Mut zu machen, ihnen zu helfen – und um sich heimlich zu treffen. Regisseur Johannes Neuhauser und Schauspielerin Bettina Buchholz haben eine der unglaublichsten Liebesgeschichten auf die Bühne gebracht – in der Tribüne Linz. Rudolf Aigmüller aus dem ORF-Landesstudio Oberösterreich hat sich das Theaterstück „MALA & EDEK – Liebe, Mut und Leidenschaft in Auschwitz“ für LEBENSKUNST angesehen.
https://www.tribuene-linz.at/mala-edek
Redaktion & Moderation: Doris Appel
