EU-Kalender für Schüler ohne christliche Feiertage
Die Feste anderer Religionen kommen darin vor. EU-Kommissar Dalli hat sich für die Fehler bei der Erstellung entschuldigt
EU-Kommissar John Dalli hat sich in einem Schreiben an die katholischen Bischofskonferenzen des EU-Raumes (ComECE) für die Fehler bei der Erstellung des EU-Schülerkalenders entschuldigt und angekündigt, die Ursachen dafür aufzuklären. Das bestätigte die Pressesprecherin der ComECE, Johanna Touzel, am Donnerstag gegenüber "Kathpress".Brüssel, 13.01.2011 (KAP)
Die ComECE hatte im vergangenen Jahr bei Kommissar Dalli offiziell angefragt, weshalb im EU-Schülerkalender 2010/11 zwar diverse religiöse Feiertage von Hindus, Moslems, Juden und Sikhs enthalten sind, jedoch kein einziger christlicher Feiertag - nicht einmal Ostern und Weihnachten - darin vermerkt sind.
Angesichts der Tatsache, dass rund 90 Prozent der EU-Bürger auch Christen sei, könne man nur hoffen, dass das Ausblenden der christlichen Feiertage nicht absichtlich geschehen ist, betonte die Pressesprecherin der ComECE. Auf jeden Fall sei die ComECE zur Mitarbeit an der nächsten Ausgabe des Schülerkalenders unter Einschluss der christlichen Feiertage bereit, sagte Johanna Touzel, die als Grund dafür angab: "Ein interreligiöser EU-Schülerkalender, der die Feiertage der wichtigsten Religionsgemeinschaften in Europa enthält und erklärt, ist ein wichtiger Beitrag, um das gegenseitige Verständnis und den Zusammenhalt in Europa zu stärken."
Für die Erstellung des Schülerkalenders ist der aus Malta stammende EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, John Dalli, zuständig. Der aktuelle EU-Schülerkalender ist im vergangenen Jahr in allen 27 Mitgliedstaaten der Union in der jeweiligen nationalen Mutationen erschienen. Insgesamt wurden nach offiziellen Angaben der EU-Kommission 3.275.500 Exemplare an mehr als 21.000 Schulen verteilt. In Österreich ergingen 57.675 Kalender an 450 Schulen. Die österreichische Ausgabe des Kalenders enthält auch ein Vorwort von Minister Rudolf Hundstorfer und EU-Kommissar Johannes Hahn.