Telefonseelsorge Innsbruck: Seit 40 Jahren "Zuhören" Programm
Seit 40 Jahren gibt sie "Platz zum Durchatmen" und schenkt Menschen ein offenes Ohr: Die Telefonseelsorge Innsbruck feiert diese Tage ihr 40-jähriges Bestehen. 465.000 Anrufe wurden seit dem 15. Dezember 1978 unter der Rufnummer 142 von den ehrenamtlichen Mitarbeitern entgegengenommen, zudem gibt es seit einigen Jahren auch die Möglichkeit einer schriftlichen Kontaktaufnahme über die Onlineberatung. "Was in anderen Weltgegenden die materielle Not ist, ist bei uns die seelische. Das lässt sich derzeit nicht grundsätzlich ändern, aber es ist möglich, ein klein wenig dagegen zu tun", unterstrich die Leiterin der Einrichtung der Diözese Innsbruck, Astrid Höpperger, in einer Aussendung vom Dienstag.
Das Wichtigste an der Tätigkeit sei "Zuhören, Zuhören, Zuhören", erklärte Höpperger. Viele der Anrufenden suchten nicht die Lösung ihrer Probleme, sondern "einfach jemanden, der ihnen einfühlsam zuhört", so Höpperger. Verstanden zu werden, sei "eine der tiefsten Sehnsüchte des Menschen". Sich angenommen und verstanden zu fühlen, helfe einem Menschen dabei, seine aktuelle Situation anzunehmen, sie auszuhalten oder einen Ausweg zu finden. So erleichtere die Telefonseelsorge die Last und erlaube es, neue Sichtweisen zu entwickeln.
Richtiges Zuhören beinhalte auch das Mitfühlen und Mitdenken, sei "eine Kunst, die gelernt sein will", betonte die Seelsorgerin. Insgesamt 317 ehrenamtliche Mitarbeiter wurden daher seit der Gründung der Telefonseelsorge 1978 ausgebildet. Im Moment sind in Tirol 83 Ehrenamtliche im Dienst am Hörer und nehmen sich Zeit für Einsame, Menschen mit Beziehungsproblemen und psychisch Kranke. Auch Suizidgedanken sind bei Anrufenden immer wieder Thema.
(Info: Die Telefonseelsorge ist erreichbar unter der Rufnummer 142, www.onlineberatung-telefonseelsorge.at)
Quelle: kathpress