Umwelt-Experten: Klimawandel in Österreichs Wäldern angekommen
Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Katowice haben die Umweltbeauftragten der österreichischen Diözesen von der Bundesregierung einen ambitionierten Umwelt- und Klimaplan gefordert. Der Klimawandel wirke sich mittlerweile in den Wäldern dramatisch aus und verursache auch gewaltige wirtschaftliche Schäden, hieß es bei einer Fach-Informationsveranstaltung zum Thema "Was kommt nach dem Borkenkäfer?" am Wochenende im Waldviertel; auch kirchliche Forstverantwortlichen nahmen teil. Die kirchlichen Umweltreferenten hielten ebenfalls eine Tagung ab.
Wie sich der Klimawandel in Österreich konkret auswirke, zeige sich an den heimischen Wäldern, sagte Christian Berner vom Erzbischöflichen Forstamt Wien. Nicht nur Fichten, sondern auch Eschen, Kiefern, Ahorn und Eichen hätten Schwierigkeiten mit der Kombination aus steigenden Temperaturen und Wassermangel.
"Im Marchfeld haben wir auf 350 Hektar die nachhaltige auf Sägerundholz ausgerichtete Waldwirtschaft eingestellt", führte Berner die drastischen Folgen des Klimawandels in Österreich vor Augen. Als wichtigste Lösung plädierten die diözesanen Forstmeister für eine konsequente Energiewende - ein Anliegen, das auch von den Umweltbeauftragten sehr unterstützt wird.
Konkret brauche es etwa dringend wirksamere Lenkungsmaßnahmen im Bereich Verkehr, wie eine Adaptierung der Pendlerpauschale oder eine Abgabe auf Flugtreibstoffe, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Ebenso dringlich sei eine umwelt-, sozial- und wirtschaftsgerechte Steuerreform, um die CO2-Emissionen ausreichend zu senken.
Ohne klare gesetzliche Rahmenbedingungen sei der angemessene österreichische Beitrag zur Erreichung der "bitter notwendigen" Pariser Klimaziele nicht zu schaffen. In diesem Zusammenhang unterstützen die kirchlichen Klimaexperten auch das Anliegen des geplanten Klimavolksbegehrens.
"Eines der Ökologie-Ziele der Bischofskonferenz ist ja der Totalausstieg aus fossiler Energie", so Umweltbeauftragten-Sprecherin Hemma Opis-Pieber.
So schwierig es im Detail auch sein mag, an der Umsetzung führt kein Weg vorbei, wenn wir eine gute Zukunft für alle wollen.
Nach 20 Jahren leidenschaftlichem Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung wurde am Wochenende Ernst Sandriesser aus der Diözese Gurk als Umweltreferent verabschiedet. Er wird in Zukunft im Bereich der Katholischen Erwachsenenbildung leitend tätig sein.
Quelle: kathpress