Bischof Glettler im Einsatz bei der Telefonseelsorge
Bischof Hermann Glettler nimmt das 40-jährige Bestehen der Telefonseelsorge Innsbruck zum Anlass, um selbst Dienst am Hörer zu tun. Am 15. Dezember steht er Anrufenden zwischen 11 und 12.30 Uhr zur Verfügung, kündigte die Diözese am Dienstag in einer Aussendung an. Aufgabe der Telefonseelsorge sei es vor allem, Menschen zuzuhören, denn "sehr viele Anrufende suchen nicht die Lösung ihrer Probleme, sondern möchten einfach jemanden, der ihnen einfühlsam zuhört", erläuterte Astrid Höpperger, Leiterin der Telefonseelsorge Innsbruck.
Verstanden zu werden, sei eine der tiefsten Sehnsüchte des Menschen, "wenn sich ein Mensch angenommen und verstanden fühlt, kann er selbst seine aktuelle Situation annehmen, sie aushalten oder einen Ausweg finden", so Höpperger. Die Telefonseelsorge diene vielen als Platz zum Durchatmen; "ein wenig von der Last fällt ab, neue Sichtweisen können entwickelt werden."
Großgeschrieben wird bei der Telefonseelsorge die Ausbildung der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter. In den letzten 40 Jahren waren das 317 Personen. Denn richtiges Zuhören, Mitfühlen und Mitdenken müsse zuerst gelernt werden, erläuterte die Leiterin. 83 Ehrenamtliche sind im Moment im Dienst und nehmen sich Zeit für Einsame, Menschen mit Beziehungsproblemen und psychisch Kranke. Auch Suizidgedanken seien bei Anrufenden immer wieder Thema.
Insgesamt nahmen Mitarbeiter der Telefonseelsorge Innsbruck in den letzten 40 Jahren rund 465.000 Anrufe entgegen. Derzeit wird 40 bis 50 Mal am Tag der Hörer abgenommen. "Was in anderen Weltgegenden die materielle Not ist, ist bei uns die seelische. Das lässt sich derzeit nicht grundsätzlich ändern, aber es ist möglich, ein klein wenig dagegen zu tun", so Höpperger.
Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 142 und online unter www.onlineberatung-telefonseelsorge.at erreichbar.
Quelle: kathpress