Familienverband begrüßt EU-Richtlinie zur Kinderbetreuung
Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) hofft, dass sich die EU-Staaten doch noch heuer auf die Annahme der "Work-Life-Balance"-Richtlinie einigen. In der Richtlinie zur Kinderbetreuung ist neben der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch eine Stärkung der Väterbeteiligung vorgesehen. Die EU-Richtlinie sei sehr zu begrüßen, so Sissy Potzinger im "Kathpress"-Interview am Freitag. Potzinger vertritt den KFÖ in der "COFACE Families Europe", der Dachorganisation der Familienverbände auf EU-Ebene.
Nachdem am 6./7. Dezember in Brüssel auf Ministerebene kein Beschluss möglich war, sind an diesem Freitag Gespräche auf Beamtenebene angesetzt; sogenannte Trilog-Verhandlungen mit Vertretern der Europäischen Kommission, des Rat der Europäischen Union und des Europäischen Parlament. Mit der Richtlinie würden EU-weit Mindeststandards eingeführt, etwa im Bereich des Mutterschutzes oder auch des Rechts auf zumindest fünf Tage Pflegeurlaub pro Jahr, erläuterte Potzinger.
Die Familienverbände Europas appellieren eindringlich an ihre jeweiligen nationalen Regierungen, dieser Richtlinie zuzustimmen und damit ein deutliches Zeichen für mehr Familienfreundlichkeit zu setzen.
So Potzinger. Sie unterstrich, dass sich Österreich sehr für die Richtlinie einsetze und es wäre ein schönes Zeichen zum Abschluss des heimischen Ratsvorsitzes, wenn es hier noch einen Durchbruch geben würde. Es gehe letztlich um mehr Wahlmöglichkeiten für junge Familien, die partnerschaftlich Familienaufgaben und Erwerbsarbeit vereinbaren wollen.
In die gleiche Kerbe schlug auch KFÖ-Vizepräsidentin Doris Wirth. Sie hob u.a. auch die in der Richtlinie vorgesehene stärkere Beteiligung der Väter bei der Kinderbetreuung hervor. "Als Katholischer Familienverband unterstützen wir dies ausdrücklich", so Wirth unter Verweis auf das aktuelle Jahresthema des Familienverbandes: "Vater sein - verpass nicht die Rolle deines Lebens".
Quelle: kathpress