Thailand-Besuch endet: Papst spricht jungen Katholiken Mut zu
Zum Abschluss seines dreitägigen Thailand-Besuchs hat Papst Franziskus die katholische Jugend des Landes zum Festhalten am Glauben und zu Vertrauen in die Zukunft ermutigt. Gott habe für jeden von ihnen einen Plan, sagte er am Freitagabend (Ortszeit) bei einer Messe in der Kathedrale von Bangkok.
Franziskus rief die jungen Angehörigen der katholischen Minderheit auf, sich trotz Problemen und Hindernissen nicht von Unglaube und Bitterkeit überwältigen zu lassen. Sie seien "Erben einer großartigen Geschichte der Evangelisierung" und sollten im Glauben ihrer Vorfahren verwurzelt bleiben.
Der Papst nannte die jungen Katholiken eine "neue Generation mit neuen Hoffnungen, Träumen und Fragen, sicher auch mit einigen Zweifeln": "Aber als Menschen, die in Christus verwurzelt sind, lade ich euch ein, die Freude lebendig zu halten und keine Angst davor zu haben, vertrauensvoll auf die Zukunft zu blicken. Schaut, in Christus verwurzelt, mit Freude und Vertrauen auf das, was kommt", so Franziskus.
An der Messe in der Hauptstadtkathedrale nahmen neben Jugendlichen aus Thailand auch Pilger aus Vietnam, Kambodscha und Laos teil. In der zu rund 95 Prozent buddhistischen Bevölkerung Thailands bilden die Katholiken nur eine kleine Minderheit von etwa 0,6 Prozent.
Mit dem Gottesdienst beendete der Papst sein am Mittwoch begonnenes Besuchsprogramm in Thailand. Am Samstag reist er im Rahmen seiner Ostasienreise nach Japan weiter. Die Landung in Tokio ist für 3.15 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (9.15 Uhr Ortszeit vorgesehen).
Friedenstreffen in Hiroshima
Während seines viertägigen Aufenthalts in Japan will Franziskus am Sonntag im Friedenspark von Nagasaki eine Botschaft gegen Atomwaffen verkünden und danach eine Messe in einem Stadion feiern. Anschließend nimmt er in Hiroshima an einem interreligiösen Friedenstreffen teil. Zurück in Tokio wird der Papst am Montag von Kaiser Naruhito und Ministerpräsident Shinzo Abe empfangen und trifft auch Opfer der Katastrophe von Fukushima 2011. Zudem steht ein weiterer großer Gottesdienst im "Tokyo Dome" auf dem Programm. Am Dienstag besucht der Papst seine Ordensbrüder, die Jesuiten, die in der japanischen Hauptstadt eine renommierte Hochschule betreiben.
In seiner Videobotschaft für Japan bekundete Franziskus die Hoffnung, sein Besuch werde dem gegenseitigen Respekt dienen. Eine "Kultur des Dialogs" zwischen den verschiedenen Religionen könne dazu beitragen, Spaltung zu überwinden, Achtung der Menschenwürde zu fördern und eine ganzheitliche Entwicklung aller Völker voranzutreiben, so Franziskus. Das offizielle Motto des Besuchs in Japan lautet "Schützt alles Leben" und stammt aus der Sozial- und Umweltenzyklika "Laudato si".
Reise für Papst eine Herzensangelegenheit
Die Japan-Visite gilt als Herzensangelegenheit von Franziskus. Als junger Mann war Jorge Mario Bergoglio in den Jesuitenorden eingetreten mit dem Ziel, als Missionar nach Japan entsandt zu werden, allerdings entschieden seine Oberen anders. Das Land hat eine lange Missionsgeschichte, die mit der Ankunft des Jesuiten Franz Xaver 1549 im Südwesten Japans begann. Zwischen 1614 und 1873 war die Verbreitung des Christentums in Japan unter strengsten Strafen verboten. Nach der Wiederöffnung des Landes in religiöser Hinsicht bekannten sich die meisten der wenigen verbliebenen Geheimchristen aus dieser Zeit zur katholischen Kirche.
Die katholische Kirche in Japan zählt aktuell rund 440.000 registrierte Mitglieder - wobei nur japanische Staatsbürger aufgeführt werden. Die Zahl der katholischen Gastarbeiter von den Philippinen, aus Korea und Brasilien im Land dürfte bei über einer halben Million liegen und steigt weiter.
Landesweit gibt es rund 850 Pfarren in 16 katholischen Diözesen, unter ihnen die drei Erzdiözesen Tokio, Nagasaki und Osaka. Hauptstadt-Erzbischof ist seit Ende 2017 Tarcisius Isao Kikuchi (61), ein Ordensmann der Steyler Missionare. Erzbischof von Osaka ist der frühere Bischof von Hiroshima, Kardinal Thomas Manyo Maeda (70), der selbst ein Nachkomme "versteckter Christen" aus der Edu-Zeit ist.
Quelle: kathpress