Religionslehrer-Mangel in Vorarlberg: Elbs für Gelassenheit
Für Entdramatisierung in Bezug auf den Religionslehrer-Mangel in seiner Diözese hat sich der Feldkircher Bischof Benno Elbs ausgesprochen. Von einem "aussterbenden" Beruf könne keine Rede sein, hielt er in der ORF-Sendung "Vorarlberg heute" (28. Februar) fest. Außer an polytechnischen Schulen gebe es in Vorarlberg an allen Schulen Religionsunterricht - durch landesweit 513 Lehrkräfte. 90 Prozent der Schüler besuchen den Religionsunterricht. Er sei im Blick auf absehbare Engpässe durch Pensionierungen optimistisch, "weil das ein schöner Beruf ist" und die Kinder den Religionsunterricht schätzen, wie Elbs im Interview erklärte.
Man wolle aber versuchen, Ausbildungsmöglichkeiten in Vorarlberg schaffen - etwa berufsbegleitend für Lehrer anderer Fächer an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule in Feldkirch (KPH Edith Stein), sagte der Bischof.
Zum Religionsunterricht durch eine Lehre, wie es ein junger Mann im ORF-Beitrag über den Religionslehrkräftemangel in Vorarlberg vorschlug, meinte Elbs, dies drücke hohe Wertschätzung gegenüber diesem Beruf aus; ihm und den Verantwortlichen in den diözesanen Schulämtern sei aber wichtig, dass Religionslehrer und -lehrerinnen auf demselben Niveau ausgebildet werden wie Pädagogen anderer Fächer.
Schon vor knapp zwei Jahrzehnten habe es in Vorarlberg Medienberichte über Religionslehrer-Mangel gegeben, der sich dann als weit weniger dramatisch herausstellte als befürchtet, erinnerte Elbs. Wie in anderen Bereichen gelte es Gottvertrauen und Gelassenheit an den Tag zu legen sowie Wertschätzung für alle Lehrerinnen und Lehrer an Schulen. Dies sei nicht nur ein kirchliches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Thema.
Im ORF-Beitrag war davon die Rede gewesen, dass an Schulen teils Stunden gekürzt werden oder gar kein Religionsunterricht zustande kommt. Der Feldkircher Bischof relativierte dies mit dem Hinweis auf demographische Entwicklungen: In manchen Klassen seien katholische Schüler in der Minderheit, deswegen komme nur eine Wochenstunde zustande.
Berufsbegleitende Zusatzausbildung
Der Schulamtsleiter der Diözese Feldkirch, Theodor Lang, räumte gegenüber dem ORF ein, dass ein hoher Prozentsatz der derzeit in Vorarlberg Religion Unterrichtenden älter als 50 Jahre alt ist. 2021 seien rund 40 Pensionierungen zu erwarten.
Um einem Religionslehrer-Mangel entgegenzuwirken, bietet die KPH Edith Stein eine berufsbegleitende Zusatzausbildung an, die aktuell 16 Personen besuchen. Die dortige Institutsleiterin für "Religionspädagogische Bildung", Petra Steinmair-Pösel, betonte, es brauche eine theologisch fundierte und praxisnahe Ausbildung mit hoher Qualität.
Quelle: kathpress