Österreichisches Pilger-Hospiz in Jerusalem ruft zu Spenden auf
Die anhaltende Corona-Pandemie und dadurch ausbleibende Gäste haben größere finanzielle Auswirkungen auf das Österreichische Pilger-Hospiz in Jerusalem als zunächst erwartet. "Wir haben nur dieses eine Haus in der Stadt Jesu. Ich bitte Sie herzlich: Halten wir es am Leben!", heißt es in einem zweiten Spendenaufruf von Rektor Markus Stephan Bugnyar. Das angestrebte Spendenziel sind demnach 280.000 Euro, um das Haus an der Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt zunächst bis Ende September unter den gegenwärtigen Bedingungen weiterführen zu können.
Jerusalem habe sich als zentraler Hotspot des Landes für Virusinfektionen erwiesen, deren Eindämmung durch die traditionelle Lebensweise von strengreligiösen Juden und Muslimen erschwert werde. Die Stadt werde daher länger unter der Krise zu leiden haben: "Vor September rechnen wir nicht mehr mit Gästen", so Bugnyar. Da es weder einen Rettungsschirm noch Härtefonds gebe, stehe den monatlich anfallenden 40.000 Euro Fix- und Lohnkosten für wichtige Mitarbeiter, ein völliger Wegfall der Einnahmen gegenüber.
In seinem ersten Spendenaufruf von Ende März war das Pilger-Hospiz zunächst davon ausgegangen, dass das Virus für "mindestens zwei Monaten" das Leben beeinträchtigen werde. Das angestrebte Spendenziel von 30.000 Euro zur Weiterbeschäftigung insbesondere der zwölf palästinensischen Mitarbeiter aus dem Westjordanland, die weder von der Regierung noch von Versicherungen einen Ausgleich für Kurzarbeit erhielten, wurde laut Mitteilung mit 87.000 Euro deutlich überschritten.
Das "Österreichische Pilger-Hospiz zur Heiligen Familie in Jerusalem" ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land. Das Gästehaus der katholischen Kirche geht in seinem Wirken deutlich über die Funktion als reine Pilgerherberge hinaus. Es ist in Jerusalem auch als Kulturträger und Bildungseinrichtung positioniert. U.a. durch Ausstellungen, Buchpräsentationen und Konzerte ist es Ort der Begegnung für Besucher aus allen Kulturen und Religionen. (Info: www.austrianhospice.com)
Quelle: kathpress