Diözese Eisenstadt ehrt 100-jährigen Prälat Johann Braunschmidt
Die Diözese Eisenstadt ehrt Prälat Johann Braunschmidt, der am 30. Dezember seinen 100. Geburtstag feiert und die Geschicke der vor 60 Jahren gegründeten Diözese in verschiedenen Aufgabenbereichen mitgestaltet hat: Braunschmidt wirkte von 1961 bis 1977 als Bauamtsdirektor der Diözese, von 1978 bis 1990 als Direktor der bischöflichen Finanzkammer. Bischof Ägidius Zsifkovics gratulierte dem Jubilar bei einem Besuch im Haus des nach wie vor sehr rüstigen Geistlichen in Kleinfrauenhaid, die burgenländische Kirchenzeitung "Martinus" brachte in ihrer Weihnachtsausgabe ein ausführliches Interview mit dem demnächst 100-Jährigen.
Darin blickte der Prälat launig auf seine Zeit als Bauamtsleiter und "Sparefroh" der Diözese Eisenstadt zurück: Der Wolfgarten in Eisenstadt sei seine erste Errungenschaft gewesen. "Ich habe erfahren, dass man ihn um 300.000 Schilling kaufen kann. Bischof Stefan Laszlo (1960-1992 erster Bischof von Eisenstadt, Anm.) meinte: Das wäre schön, aber wir haben kein Geld." Braunschmidt habe jedoch das Geld aufgebracht "und wir konnten die Pädagogische Akademie bauen". Wie er zu den notwendigen Mitteln kam, möchte der ehemalige Finanzkammerdirektor auch Jahrzehnte später nicht verraten. Aber: "Es war auf rechte, völlig legale Weise."
Als Finanzkämmerer sei er wegen seiner Zurückhaltung beim Geldverteilen "nicht beliebt" gewesen, bekannte Braunschmidt: "Der Bischof hat gesagt, die schimpfen alle über sie. Darauf habe ich geantwortet: Seien Sie doch froh, dass sie schimpfen. Wenn sie mich loben würden, hätten wir keine ordentlichen Finanzen."
"Geheimrezept" gesunde Ernährung
Im Gespräch mit dem "martinus" verriet der gebürtige Mönchhofer auch sein "Jungbrunnen-Geheimrezept": Er achtet penibel auf gesunde Ernährung mit makrobiotischen Produkten, liest regelmäßig die Kolumnen des österreichischen Gesundheitsapostels Hademar Bankhofer, meidet Extreme, ging oft barfüßig durch die nasse Wiese, um die Durchblutung zu stärken, und setzte auch sonst immer auf körperliche Aktivität: "Mein Garten und mein Haus haben mich immer gefordert."
Seit 30 Jahren ist Braunschmidt nun im Ruhestand, er nimmt nach wie vor regen Anteil am Weltgeschehen. Von "Trampel Trump" hält er - wie er sagte - nichts, von Papst Franziskus dagegen viel: Braunschmidt teilt dessen Kritik daran, dass die einen immer reicher, andere immer ärmer werden. Corona müsse der Anlass für ein Umdenken in der Welt sein. "Die Welt bringt Nahrung für alle hervor, es geht nur um die Verteilung. Ich unterstütze die Anliegen des Papstes, er macht das gut."
Quelle: kathpress